Venezuela: "Gefahr einer Festnahme immer noch sehr real"

Juan Guaido und seine Frau Fabiana Rosales.
Der selbsternannte venezolanische Übergangspräsident Juan Guaido muss nach Einschätzung des US-Senators Marco Rubio trotz der unbehelligten Rückkehr in seine Heimat mit einer Festnahme rechnen. "Die Gefahr einer Festnahme ist für Guaido immer noch sehr real", schrieb der republikanische Senator am Montag im Kurzbotschaftendienst Twitter.
Die Regierung von Präsident Nicolas Maduro könne den Oppositionsführer festnehmen lassen, wenn keine Journalisten, Diplomaten und Unterstützer mehr bei ihm seien, warnte Rubio. "Das Maduro-Regime hat die Bürokratisierung der Unterdrückung perfektioniert", fügte der kubanischstämmige Senator aus dem Bundesstaat Florida hinzu.
Zurück in Caracas
Guaido war am Montag auf dem Flughafen der Hauptstadt Caracas gelandet, wo er von Unterstützern, Journalisten und den Botschaftern mehrerer EU-Länder empfangen wurde. Anschließend fuhr er weiter ins Stadtzentrum, wo er vor zehntausenden jubelnden Anhängern zu weiteren Protesten gegen Maduro aufrief.
Maduro hatte dem Präsidenten des von der Opposition dominierten Parlaments mit seiner Festnahme gedroht, da er trotz eines Ausreiseverbotes am 23. Februar das Land verlassen hatte. "Wir kennen die Risiken, denen wir ausgesetzt sind", sagte Guaido nach seiner Ankunft. "Das hat uns noch nie aufgehalten", rief er seinen Anhängern zu. "Wir sind stärker als jemals zuvor."
US-Vizepräsident Mike Pence hatte kurz vor Guaidos Landung eine "schnelle Reaktion" der USA angekündigt, sollte es "Drohungen, Gewalt oder Einschüchterungen" gegen den Oppositionspolitiker geben. "Die USA messen der sicheren Rückkehr von Juan Guaido nach Venezuela die größte Wichtigkeit bei", schrieb Pence bei Twitter.
Guaido-"Botschafter" in Wien empfangen
Unterdessen hat der "Botschafter" des selbsternannten Präsidenten Guaido in Österreich, William Davila Valeri, Termine im Außenministerium und Bundeskanzleramt bekommen. Guaidos Emissär wurde am Montag in der Amerika-Abteilung des Außenministeriums vorstellig, für Dienstag war ein Treffen mit der Außenpolitik-Beraterin von Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) geplant.
Der triumphale Empfang Guaidos hat Staatschef Maduro, der diesem vor seiner Rückkehr mit einer Festnahme gedroht hatte, unter Zugzwang gebracht.
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