USA streichen Englischunterricht für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge

Sprachunterricht, Freizeitaktivitäten und Rechtshilfe fallen Sparmaßnahmen zum Opfer.

Die US-Regierung will nach einem Zeitungsbericht unter anderem den Englischunterricht für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in staatlichen Unterkünften streichen. Der Grund dafür seien Sparmaßnahmen, berichtete die Washington Post am Mittwoch (Ortszeit). Im Mai war es zu einem Rekord-Andrang von Migranten an der Südgrenze der Vereinigten Staaten gekommen.

Laut dem Bericht hat das US-Gesundheitsministerium damit begonnen, die Gelder für Unterricht, Freizeitaktivitäten und Rechtshilfe für unbegleitete Minderjährige zu kürzen. Diese Leistungen seien "nicht unmittelbar notwendig für den Schutz von Leben und Sicherheit", sagte Ministeriumssprecher Mark Weber. Dem Programm könne bereits Ende Juni das Geld ausgehen, fügte er hinzu.

Scharfe Kritik

Anwalt Carlos Holguin kritisierte die Sparpläne scharf. "Was kommt als nächstes? Trinkwasser? Essen?", sagte er gegenüber der Washington Post. Unterricht und Sport seien grundlegend für die Betreuung von Migrantenkindern in Unterkünften.

Hunderttausende Menschen aus Mittelamerika fliehen jedes Jahr vor Armut und Gewalt in ihren Heimatländern und machen sich über Mexiko auf den Weg Richtung USA. Im Mai waren an der Südgrenze der Vereinigten Staaten 144.000 Menschen ohne die notwendigen Einreisepapiere gestoppt worden, 32 Prozent mehr als im Vormonat. Darunter befanden sich laut dem US-Ministerium für Innere Sicherheit mehr als 11.000 unbegleitete Kinder.

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