USA sollen weiteren iranischen Kommandeur im Visier gehabt haben

USA sollen weiteren iranischen Kommandeur im Visier gehabt haben
Laut Medienberichten sollte ein Kommandeur im Jemen getötet werden, der Angriff schlug aber fehl.

Die USA sollen es in der Nacht des Drohnenangriffs auf den iranischen Top-General Ghassem Soleimani übereinstimmenden US-Medienberichten zufolge nicht nur auf ihn abgesehen gehabt haben. Ein geplanter Angriff auf einen anderen iranischen Kommandeur im Jemen sei allerdings fehlgeschlagen, berichtete am Freitag zunächst die „Washington Post“ unter Berufung auf vier namentlich nicht genannte US-Beamte und später auch der TV-Sender CNN unter Berufung auf zwei Insider.

Der „Washington Post“ zufolge soll die streng vertrauliche Operation einem Befehlshaber der iranischen Al-Kuds-Brigaden gegolten haben, die Soleimani angeführt hatte. Demnach ist Abdul Resa Schahlaei bei den Al-Kuds-Brigaden für Finanzen zuständig. Die Al-Kuds-Brigaden gehören zu den Revolutionsgarden (IRGC), einer Eliteeinheit der iranischen Streitkräfte.

Die Angriffe auf Soleimani und Schahlaei sollen der „Washington Post“ zufolge in etwa zur gleichen Zeit angeordnet worden sein. Da die Operation gegen Schahlaei nicht zum gewünschten Erfolg geführt habe, habe die US-Regierung diese nicht bekanntgegeben, führte die Zeitung weiter aus. Weder das US-Verteidigungsministerium oder das Außenministerium, noch das Weiße Haus hätten die Operation kommentieren wollen.

US-Botschaften im Visier?

US-Präsident Donald Trump ist der Annahme, dass der bei einem Drohnenangriff getötete iranische Top-General Ghassem Soleimani Angriffe auf vier US-Botschaften geplante hatte. Trump blieb im Interview des TV-Senders Fox News, das am Freitagabend (Ortszeit) in voller Länge ausgestrahlt werden sollte, allerdings vage.

Zunächst sagte er, dass „wahrscheinlich“ die Botschaft in der irakischen Hauptstadt Bagdad angegriffen werden sollte. Dann ergänzte er: „Ich kann verraten, dass ich glaube, dass es wahrscheinlich vier Botschaften gewesen wären.“

Die US-Regierung steht unter Zugzwang, den tödlichen Angriff auf den Top-General vor gut einer Woche in Bagdad zu rechtfertigen, der nicht ohne Folgen blieb. Die Demokraten hatten Zweifel an der Begründung angemeldet, Soleimani habe bevorstehende Angriffe auf US-Bürger geplant. Ein republikanischer Senator hatte ebenfalls bemängelt, dass die Regierung auch in einer vertraulichen Unterrichtung des Senats kaum Beweise für diese Darstellung vorgelegt habe.

Trump hatte bereits am Donnerstag fast beiläufig gesagt, Soleimanis Pläne hätten darauf abgezielt, eine US-Botschaft in die Luft zu jagen. Vor dem Angriff auf Soleimani hatten Demonstranten in Bagdad versucht, die amerikanische Botschaft zu erstürmen.

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