Trump: "Wir haben nicht gehandelt, um einen Krieg zu beginnen"

Trump: "Wir haben nicht gehandelt, um einen Krieg zu beginnen"
Nach der Tötung des iranischen Generals Soleimani wächst die Sorge vor einem Krieg. USA schicken 3.000 zusätzliche Soldaten in die Golf-Region.

Nach der Tötung des iranischen Generals Qassem Soleimani entsenden die USA tausende zusätzliche Soldaten in den Nahen Osten. Ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums sagte am Freitag, es würden rund 3.000 Soldaten in die Region geschickt.

Dies sei eine Vorsichtsmaßnahme angesichts einer verstärkten Bedrohung für amerikanische Kräfte in der Region, verlautete aus Washingtoner Regierungskreisen. Die Truppen der 82. Luftlandedivision würden sich den rund 750 Soldaten anschließen, die in den vergangenen Tagen schon nach Kuwait geschickt worden seien, hieß es.

US-Verteidigungsminister Mark Esper strich unterdessen seine Urlaubspläne. Esper verzichte auf seinen für im Jänner geplanten Urlaub, hieß es am Freitag aus Regierungskreisen gegenüber Reuters.

US-Präsident Donald Trump hat versichert, er wolle weder einen Krieg mit dem Iran, noch einen Regimewechsel in Teheran. "Wir haben vergangene Nacht gehandelt, um einen Krieg zu stoppen", sagte Trump am Freitag in seinem Golfclub in Mar-a-Lago im Bundesstaat Florida. "Wir haben nicht gehandelt, um einen Krieg zu beginnen."

"Wir wollen keinen Regimewechsel", fügte Trump hinzu, also einen Sturz der Regierung in Teheran. Der Iran müsse aber seine Aggressionen im Nahen Osten und die "Destabilisierung" seiner Nachbarn "jetzt" beenden. Er sei bereit alles zu tun, was nötig sei, um Amerikaner zu schützen, betonte Trump.

Soleimani sei der weltweite "Terrorist Nummer 1" gewesen, sagte Trump in seiner ersten Ansprache zur Tötung des einflussreichen Generals. Der Kommandant der berüchtigten al-Quds-Brigaden der iranischen Revolutionsgarden habe "unmittelbar bevorstehende und finstere Angriffe auf US-Diplomaten und Militärangehörige" geplant. "Wir haben ihn auf frischer Tat ertappt und ausgeschaltet", sagte Trump.

"Was die USA gestern getan haben, hätte schon vor langer Zeit getan werden sollen", sagte Trump. "Dann wären viele Menschenleben gerettet worden."

Die oberste Führung in Teheran und verbündete Milizen drohten Washington am Freitag mit Vergeltung. „Soleimanis Weg wird auch ohne ihn weitergeführt, aber die Kriminellen erwartet eine schwere Rache“, schrieb Ajatollah Ali Chamenei in einem Beileidsschreiben. Irans Sicherheitsrat warnte, die USA hätten ihren bislang „größten strategischen Fehler in der Region begangen“ und würden „aus dieser Sache nicht heil herauskommen“.

Die USA sprachen hingegen von einem Akt der Selbstverteidigung und forderten Teheran zur „Deeskalation“ auf. US-Präsident Donald Trump erklärte auf Twitter, Soleimani sei für den Tod von „Tausenden Amerikanern“ verantwortlich. Er habe noch „viele weitere“ töten wollen, sei nun aber „erwischt“ worden. „Er war direkt und indirekt verantwortlich für den Tod von Millionen Menschen, inklusive der großen Zahl jüngst im Iran selbst getöteter Demonstranten.“ Weiter schrieb Trump: „Er hätte vor vielen Jahren getötet werden sollen.“

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