USA greifen erneut angebliche Drogenboote an: 8 Tote im Pazifik

Zwei Militärjets fliegen dicht nebeneinander am Himmel, beide mit sichtbarer Bewaffnung und Zusatztanks.
Die US-Streitkräfte greifen seit September immer wieder Boote in der Karibik und im östlichen Pazifik an, die mit Drogen beladen sein sollen.

Zusammenfassung

  • US-Militär griff drei angebliche Drogenboote im östlichen Pazifik an und tötete dabei acht Männer.
  • Die Angriffe wurden mit einem veröffentlichten Videoclip dokumentiert, unabhängige Überprüfung der Angaben fehlt.
  • US-Regierung rechtfertigt die Angriffe mit Geheimdiensterkenntnissen, steht aber wegen außergerichtlicher Tötungen international in der Kritik.

Das US-Militär hat nach eigenen Angaben drei weitere angebliche Drogenboote angegriffen und dabei insgesamt acht Männer getötet. Die Angriffe seien am Montag im östlichen Pazifik in internationalen Gewässern erfolgt, teilte das zuständige Regionalkommando des US-Militärs (Southcom) auf der Plattform X mit. 

Mit den Booten seien Drogen entlang bekannter Schmugglerrouten transportiert worden. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Keine konkreten Beweise 

Beim ersten Angriff sollen drei Männer getötet worden sein, beim zweiten zwei und schließlich drei weitere bei der dritten Attacke. Das Militär veröffentlichte auch einen kurzen Videoclip, der die drei Angriffe aus der Vogelperspektive zeigen soll. Es sieht jeweils so aus, als würden die Boote von einer Rakete getroffen.

Die US-Streitkräfte greifen unter Berufung auf angebliche Geheimdiensterkenntnisse seit September immer wieder Boote in der Karibik und im östlichen Pazifik an, die mit Drogen beladen sein sollen. Konkrete Beweise als Rechtfertigung für die Angriffe werden dabei nicht vorgelegt. Im Zuge der Angriffe wurden Zählungen von US-Medien zufolge inzwischen mehr als 90 Menschen getötet.

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Das US-Militär hat Aufnahmen veröffentlicht, die zeigen sollen, wie mutmaßliche Drogenboote von einer Rakete getroffen werden. 

Die US-Regierung bezeichnet die Opfer durchweg als Drogenschmuggler und "Terroristen", wird für die außergerichtlichen Tötungen aber heftig kritisiert. Aus Sicht von UN-Menschenrechtsexperten etwa verstößt die US-Regierung damit gegen das Völkerrecht.

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