USA bringen Asylwerber zurück nach Mexiko

Das Foto stammt aus 2016 und zeigt Menschen auf der mexikanischen Seite des Metallzaunes an der Grenze zu den USA.
Die ersten Asylwerber aus Zentralamerika wurden nach Anordnung des US-Präsidenten Donald Trump zurückgebracht.

Die USA haben damit begonnen, zentralamerikanische Asylbewerber in Erwartung ihrer US-Gerichtstermine zurück nach Mexiko zu schicken. Damit wird eine Anordnung von Präsident Donald Trump umgesetzt, wie die US-Botschaft in Mexiko-Stadt am Dienstag bestätigte.

Als erster Asylbewerber wurde der 55-jährige Carlos Gomez aus Honduras von den USA aus in die mexikanische Grenzstadt Tijuana gebracht. Er wurde dann in eine Flüchtlingsunterkunft gefahren.

Rückblick: Die Flüchtlingskarawane in Tijuana

Migrants, part of a caravan of thousands from Central America trying to reach the United States, sleep on the ground at a shelter in Tijuana

Im November 2018 machten sich Migranten aus Mittelamerika auf den Weg Richtung USA. Tausende Menschen waren aus den Karawanen in der Grenzstadt Tijuana (Mexiko) angekommen.

Migrants, part of a caravan of thousands from Central America trying to reach the United States, clean themselves in front of the border wall with the United States, whilst they rest in a temporary shelter in Tijuana

Die Migranten flohen vor der Gewalt durch Gangs und der schlechten wirtschaftlichen Lage in der Region. Die Ankömmlinge wurden in verschiedenen Auffanglagern in der ganzen Stadt verteilt.

Migrants, part of a caravan of thousands from Central America trying to reach the United States, rest in a temporary shelter in Tijuana

Dort musste sie erst einmal verweilen.

A demonstrator shouts slogans during a protest against migrants who are part of a caravan traveling en route to the United States, in Tijuana

Während des Marsches gab es von der lokalen Bevölkerung meist Unterstützung. Seit klar war, dass die Migranten länger in Tijuana bleiben würden, kippte die Stimmung.

Demonstrators clash during a protest against migrants from Central America in Tijuana

Während der Proteste kam es zu Auseinandersetzungen.

MEXICO-HONDURAS-US-MIGRATION

Die Stadt an der Grenze war gespalten. Auf dem Schild steht: "Todos somos migrantes", also: "Wir sind alle Migranten."

A migrant, part of a caravan of thousands from Central America trying to reach the United States, climbs the border fence between Mexico and the United States, in Tijuana

Bald kletterten die ersten Migranten aus der Karawane auf die Grenzbefestigung.

TOPSHOT-MEXICO-HONDURAS-US-MIGRATION

Nun befindet sich oben auf dem Zaun auch noch Stacheldraht.

Migrants, part of a caravan of thousands from Central America trying to reach the United States, wait to receive food in a temporary shelter in Tijuana

In Tijuana war die lange Reise der Migranten erst einmal zu Ende, zumindest bis die Menschen ihren Termin für ein Asylverfahren bekommen.

Asylverfahren läuft, Menschen müssen trotzdem gehen

Die US-Regierung will mit diesem Verfahren gegen die illegale Einwanderung vorgehen. Über die mexikanische Grenze eingereiste Asylbewerber aus Zentralamerika sollen für die Dauer des Asylverfahrens nicht mehr in den USA bleiben.

Die US-Regierung argumentiert, dass 90 Prozent der Asylanträge letztlich von Richtern abgelehnt würden. Viele Asylbewerber würden aber während des oft langwierigen Verfahrens in den USA untertauchen und gar nicht erst zum Gerichtstermin erscheinen. Die meisten Migranten kommen aus den von Gewalt und Armut geplagten zentralamerikanischen Staaten Honduras, Guatemala und El Salvador und gelangen über die mexikanische Grenze in die USA.

Mexiko erteilt Visa auf Zeit

Das Zurückschicken von Flüchtlingen nach Mexiko ist in den USA auf scharfe Kritik gestoßen. Aktivisten argumentieren, in der unsicheren mexikanischen Grenzregion seien Flüchtlinge gefoltert, vergewaltigt und ermordet worden. Auch die mexikanische Regierung hat das Vorgehen der USA kritisiert, erteilt aber aus humanitären Gründen zeitlich begrenzte Visa für die Asylbewerber.

Trump hat in den vergangenen Monaten immer wieder Stimmung gegen Flüchtlinge aus Zentralamerika gemacht. Seine Forderung nach dem Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko hat zu einem erbitterten Haushaltsstreit mit den oppositionellen Demokraten und zum längsten Shutdown in der US-Geschichte geführt. Die Haushaltssperre wurde kürzlich nach fünf Wochen vorerst beendet - der Streit um die Finanzierung der Mauer ist damit aber noch nicht beigelegt.

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