50 Prozent der Obst- und Gemüseernte landen im Müll

"Hässliche" Lebensmittel finden in den USA nie den Weg in die Supermarktregale.

Wie der Guardian berichtet, gehen in den USA rund 50 Prozent jeder Gemüse- oder Obst-Ernte verloren – nicht wegen Wetterkapriolen sondern wegen eines "Kults der Perfektion". Der Bericht bezieht sich auf offizielle Daten und Interviews mit Farmern, Logistikern, Staatsbediensteten und Wissenschaftlern.

So würden schon Zwischenhändler nur optisch perfekte Ware abnehmen. Was dazu führe, dass schon einmal beträchtliche Teile der Ernte auf den Feldern blieben – und nur wegen ihres Aussehens nicht geerntet würden. Als Beispiel wurden in etwa Weintrauben angeführt, die nur wegen ihrer nicht den Wünschen des Endabnehmers entsprechenden Form auf dem Feld verrotteten. Bauern sprachen von 25 bis 50 Prozent der Ernte, die aus solchen Gründen ausfielen. "Imperfect Produce", was soviel heißt wie Unperfekte Ware, ist ein Zustellservice im Großraum San Francisco, das sich auf den Vertrieb "grauslicher" Lebensmittel, wie es auf der Homepage heißt, spezialisiert hat. Das Unternehmen schätzt, dass mindestens ein Fünftel des produzierten Gemüses und Obsts aus rein optischen Gründen auf den Feldern bleibt.

Intakte Ware aussortiert

Große Teile, so der Guardian-Bericht, würden dann in weiterer Folge auf Transportwegen ausselektiert – wobei es sich um durchaus intakte Ware handle. Laut einer Regierungs-Studie landen in den USA alleine auf Ebene der Händler und Endverbraucher jährlich Waren im Wert von 160 Milliarden Dollar im Müll – was rund einem Drittel der im Handel erhältlichen Ware entspreche.

Wissenschaftler und Aktivisten sprechen von einem beträchtlichen ökologischen Problem – immerhin würde die Produktion Ressourcen verschlingen – und von einem humanitären Problem angesichts von Hungerkrisen auf der ganzen Welt.

Weltweit wird rund ein Drittel der produzierten Lebensmittel weggeschmissen.

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