US-Vorwahl: Jungstar Buttigieg gibt auf

Pete Buttigieg
Er galt einst als Überraschungskandidat mit guten Chancen gegen Trump. Nach enttäuschendem Resultat in South Carolina gibt Pete Buttigieg jetzt aber schon vorzeitig auf.

Der Jungstar der US-Demokraten und Sieger der ersten Präsidentschaftsvorwahl in Iowa, Pete Buttigieg, hat überraschend das Handtuch geworfen. Zwei Tage vor dem "Super Tuesday" suspendierte der frühere Bürgermeister der Kleinstadt South Bend am Sonntag seine Kampagne, wie US-Medien berichteten. Aus seinem Wahlkampfteam hieß es, dass sich Buttigieg um 20.30 Uhr Ortszeit (02.30 Uhr MEZ) äußern werde.

Der 38-Jährige zog damit die Konsequenz aus dem enttäuschenden Abschneiden bei der vierten Vorwahl in South Carolina am Samstag, wo er nur 8,3 Prozent der Stimmen erhalten hatte. Bei dem Urnengang hatte sich gezeigt, dass der bekennende Homosexuelle in der bedeutenden afroamerikanischen Wählerschaft praktisch keinen Rückhalt hat. Buttigieg landete nur auf dem vierten Platz hinter Ex-Vizepräsident Joe Biden, dem Senator und Favoriten Bernie Sanders sowie dem Milliardär Tom Steyer.

Schwierigkeiten in Nevada

Buttigieg hatte zuvor schon im Staat Nevada, wo es eine bedeutende hispanische Wählerschaft gibt, nur den dritten Platz hinter Sanders und Biden erreicht. Beobachter erkannten in den beiden Vorwahlergebnissen das klare Zeichen, dass Buttigieg nicht über die weiße Wählerschaft hinaus Sympathien gewinnen kann. Am Dienstag wird in 14 Bundesstaaten gewählt, wobei mehr als ein Drittel der Delegiertenstimmen für den Nominierungsparteitag der Demokraten vergeben werden. In den beiden mehrheitlich weißen Staaten Iowa und New Hampshire war er auf dem ersten bzw. zweiten Platz gelandet.

Nur mehr sechs im Rennen

Nach dem Rückzug von Buttigieg sind noch sechs Kandidaten im Rennen: Biden, Sanders, die Senatorinnen Elizabeth Warren und Amy Klobuchar, die Kongressabgeordnete Tulsi Gabbard und der Milliardär Mike Bloomberg, der beim Super Tuesday überhaupt zum ersten Mal antritt. Steyer hatte bereits am Samstagabend das Handtuch geworfen.

Der Ausstieg von Buttigieg wird auch als Manöver gewertet, den Lauf des beim Parteiestablishment nicht gut angeschriebenen "demokratischen Sozialisten" Sanders zu stoppen. Das Lager der moderaten Bewerber war nämlich bisher zersplitterter als jenes der linksgerichteten. So kämpften Buttigieg, Biden und Bloomberg um dasselbe Wählersegment. Weil aber bei den Vorwahlen nur Kandidaten mit mindestens 15 Prozent Delegiertenstimmen erhalten, spielte diese Zersplitterung Sanders in die Hände.

Beobachter erwarten, dass sich das Feld nach dem "Super Tuesday" weiter lichten wird. Die Augen richten sich dabei insbesondere auf die Staaten Minnesota und Massachusetts, die von Klobuchar bzw. Warren im Senat vertreten werden. Während Klobuchar gute Aussichten auf einen Sieg in Minnesota hat, könnte Warren in Massachusetts hinter Sanders landen und dadurch zum Ausstieg aus dem Rennen gedrängt werden.

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