Burundi: Folter, Hinrichtungen und Hass gegen Minderheit
Die Vereinten Nationen haben am Freitag einen erdrückenden Bericht über schwere Menschenrechtsverstöße in Burundi vorgelegt und die Regierung in Bujumbura zu einer Stellungnahme bis zum 12. Oktober aufgefordert. Das UN-Komitee gegen Folter spricht in dem Bericht von 348 außergerichtlichen Hinrichtungen und 651 Fällen von Folter zwischen April 2015 und April 2016.
Die Verantwortung dafür trügen größtenteils Mitglieder der Polizei und der Geheimdienste, die nicht bestraft würden.
Gewalt im Land nimmt weiter zu
Zudem gab es dem Bericht zufolge im selben Zeitraum 36 Fälle, in denen "politische Gegner zwangsweise verschwanden". Aufgelistet werden ferner Fälle von sexuellem Missbrauch durch Sicherheitskräfte und eine hetzerische Rhetorik gegen die Minderheit der Tutsi mit bedrohlichen völkermörderischen Untertönen.
Auslöser der Krise in Burundi war die Ankündigung von Staatschef Pierre Nkurunziza im Frühjahr 2015, für ein drittes Mandat anzutreten. Trotz starker Proteste der Opposition wurde Nkurunziza im Juli 2015 im Amt bestätigt, seitdem nahm die Gewalt weiter zu. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen wurden mehr als 500 Menschen getötet. Mindestens 270.000 flohen außer Landes.
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