Burundi: Folter, Hinrichtungen und Hass gegen Minderheit

Eine Leiche liegt auf einer staubigen Straße, während Soldaten und Zivilisten zusehen.
Das UN-Komitee gegen Folter spricht in dem Bericht von 348 außergerichtlichen Hinrichtungen und 651 Fällen von Folter zwischen April 2015 und April 2016.

Die Vereinten Nationen haben am Freitag einen erdrückenden Bericht über schwere Menschenrechtsverstöße in Burundi vorgelegt und die Regierung in Bujumbura zu einer Stellungnahme bis zum 12. Oktober aufgefordert. Das UN-Komitee gegen Folter spricht in dem Bericht von 348 außergerichtlichen Hinrichtungen und 651 Fällen von Folter zwischen April 2015 und April 2016.

Die Verantwortung dafür trügen größtenteils Mitglieder der Polizei und der Geheimdienste, die nicht bestraft würden.

Gewalt im Land nimmt weiter zu

Zudem gab es dem Bericht zufolge im selben Zeitraum 36 Fälle, in denen "politische Gegner zwangsweise verschwanden". Aufgelistet werden ferner Fälle von sexuellem Missbrauch durch Sicherheitskräfte und eine hetzerische Rhetorik gegen die Minderheit der Tutsi mit bedrohlichen völkermörderischen Untertönen.

Pierre Nkurunziza bei einer Militärparade in einem offenen Wagen.
(FILES) This file photo taken on July 1, 2015 at Prince Rwagasore Stadium in Bujumbura shows Burundi's President Pierre Nkurunziza (2L) arriving in a car for celebrations of the country's 53rd Independence Anniversary on July 1, 2015. Burundi's government has rejected on August 3, 2016 the deployment of 228 UN police to the troubled African nation, saying a French-led UN resolution authorising the force was made without its consent.Burundi has been in turmoil since President Pierre Nkurunziza announced plans in April last year to run for a third term, which he went on to win. More than 500 people have died, many of them in extrajudicial killings blamed on Burundian police, security forces and militias linked to the ruling party, according to the United Nations. / AFP PHOTO / MARCO LONGARI

Auslöser der Krise in Burundi war die Ankündigung von Staatschef Pierre Nkurunziza im Frühjahr 2015, für ein drittes Mandat anzutreten. Trotz starker Proteste der Opposition wurde Nkurunziza im Juli 2015 im Amt bestätigt, seitdem nahm die Gewalt weiter zu. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen wurden mehr als 500 Menschen getötet. Mindestens 270.000 flohen außer Landes.

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