UN-Inspektoren gehen wieder nach Syrien
Die Chemiewaffeninspektoren der Vereinten Nationen kehren nach russischen Angaben an diesem Mittwoch zu weiteren Überprüfungen ins Bürgerkriegsland Syrien zurück. "Wir sind erfreut, dass unser Beharren auf eine Rückkehr der UN-Experten erhört wurde", sagte Vizeaußenminister Sergej Rjabkow russischen Agenturen zufolge am Dienstag. Er räumte ein, dass es bei der Zusammenarbeit mit den USA in der Syrienfrage erhebliche Probleme gebe. Die USA würden den Weltsicherheitsrat drängen, eine Resolution unter Kapitel VII mit Gewaltandrohung gegen Syrien anzunehmen. Dabei zeige die syrische Führung guten Willen.
Russland hat am Dienstag zwar eine mögliche Erwähnung von Kapitel VII der UN-Charta in Betracht gezogen. Allerdings dürfte der Text keinen Automatismus zur Gewaltanwendung enthalten, so Rjabkow. Ausgeschlossen sei jedenfalls eine Resolution "unter Kapitel VII".
In Russland macht sich indes die Angst breit, der Bürgerkrieg könne auch auf frühere Sowjetrepubliken in Zentralasien und auf Länder des Nahen Ostens übergreifen, wie Präsident Wladimir Putin bemerkte. Die in Syrien aktiven Islamisten könnten ihre Aktivitäten auch in diese Länder tragen, sagte Putin auf einem Treffen der Organisation des Vertrages über kollektive Sicherheit (OVKS) am Montag in Sotschi. "Die militanten Gruppen (in Syrien) kommen nicht aus dem Nirgendwo und werden sich nicht in Luft auflösen."
Reporter verschleppt
Solche Gruppen dürften auch für die jüngste Entführung eines spanischen Journalisten verantwortlich sein. Der Sonderkorrespondent der Zeitung El Periodico, Marc Marginedas, befinde sich seit dem 4. September "in den Händen einer Rebellengruppe", schrieb die Zeitung am späten Montagabend auf ihrer Webseite. Bisher habe sich niemand zur Verschleppung des Reporters bekannt. Den Angaben zufolge war Marginedas am 1. September über die Türkei nach Syrien eingereist. Er sei in Begleitung von Mitgliedern der Freien Syrischen Armee gewesen, die für den Sturz Assads kämpft.
Kommentare