Ukraine - Zehn SPD-Chefs fordern Distanzierung Schröders von Putin

Der ehemalige Deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD).
"Du entscheidest in diesen Tagen selbst, lieber Gerhard, ob Du auch zukünftig ein geachteter Sozialdemokrat bleiben willst" - Gabriel und Lafontaine unterzeichneten Aufruf nicht

Die SPD-Vorsitzenden Saskia Esken und Lars Klingbeil sowie acht ihrer Vorgänger haben den früheren deutschen Bundeskanzler Gerhard Schröder zur Distanzierung von Kreml-Chef Wladimir Putin aufgerufen. "Handle und sage klare Worte", heißt es in dem Brief, über den das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet. Angesichts des Kriegs in der Ukraine gehe es jetzt darum, "unmissverständlich sich auch gegen das kriegerische Handeln von Präsident Putin zu stellen".

Weiter heißt es in dem Schreiben: "Der Blick vieler Menschen richtet sich auf Dich. Und Du entscheidest in diesen Tagen selbst, lieber Gerhard, ob Du auch zukünftig ein geachteter Sozialdemokrat bleiben willst." Wenn Schröder nicht öffentlich eine Erklärung abgebe, werde man sich "in diesem Sinne" äußern, schrieben die aktuellen und früheren Parteichefs bereits am 3. März, wie nun bekannt wurde.

Unterzeichnet haben noch Norbert Walter-Borjans, Andrea Nahles, Martin Schulz, Kurt Beck, Franz Müntefering, Matthias Platzeck, Rudolf Scharping und Björn Engholm. Nicht unterschrieben haben die früheren SPD-Chefs Sigmar Gabriel und der zur Linkspartei gewechselte Oskar Lafontaine.

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz und die SPD-Spitze hatten den früheren Regierungschef und Parteivorsitzenden bereits aufgefordert, wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine seine Posten bei russischen Staatsunternehmen zu räumen. Über eine Antwort Schröders wurde bisher nichts bekannt.

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