Zwei französische NGO-Mitarbeiter bei russischem Angriff getötet

Frankreichs Außenminister Stéphane Séjourné
Paris hat den Tod zweier französischer NGO-Mitarbeiter bestätigt. Krywyj Rih ist nach Drohnenangriffen indes teils ohne Strom.

Bei einem russischen Angriff in der Ukraine sind zwei französische Mitarbeiter einer Nichtregierungsorganisation getötet worden. "Zwei französische humanitäre Helfer haben ihren Einsatz für Ukrainer mit dem Leben bezahlt", teilte Frankreichs Außenminister Stéphane Séjourné am Freitag auf X mit. "Die russische Barbarei hat sich gegen Zivilisten in der Ukraine gerichtet", fügte er hinzu. Er drückte den Angehörigen sein Mitgefühl aus.

"Russland wird sich für sein Verbrechen verantworten müssen", betonte der Außenminister. Zuvor hatten ukrainische Behörden den Tod zweier Franzosen bei einem Angriff auf die Stadt Beryslaw in der südukrainischen Region Cherson gemeldet.

Berichte über Tote am Donnerstag

"Ausländische Freiwillige wurden bei einem feindlichen Angriff auf Beryslaw getötet und verletzt", erklärte der Gouverneur der Region, Oleksandr Prokudin, am Donnerstag im Onlinedienst Telegram. "Die russische Armee hat zwei französische Staatsbürger getötet. Drei andere Ausländer wurden leicht verletzt."

Auch ein Ukrainer sei bei dem Angriff verletzt worden, fügte der Gouverneur hinzu. Nach Angaben der ukrainischen Polizei handelte es sich um einen russischen Drohnenangriff. Bei den getöteten Franzosen handle es sich um zwei Männer, bei den Verletzten um drei Männer und eine Frau. "Alle Opfer waren als Freiwillige in die Region Cherson gekommen", erklärte die Polizei. Mit dem Begriff Freiwillige bezeichnen die ukrainischen Behörden häufig die Mitarbeiter von Hilfsorganisationen.

Russische Drohnenangriffe in der Nacht

In der Nacht wurde die Ukraine erneut mit russischen Drohnenangriffen überzogen. Damit wurde in der Industriestadt Krywyj Rih einen größerer Stromausfall verursacht. Zehntausende Haushalte und zahlreiche Industriebetriebe in der Stadt im Gebiet Dniproperowsk im Südosten des Landes waren durch Schäden an einer Anlage von der Versorgung abgeschnitten, wie das ukrainische Energieunternehmen Ukrenerho mitteilte.

Der Gebietsgouverneur Serhij Lyssak teilte mit, dass durch den Stromausfall auch zwei Bergbauschächte betroffen waren, 100 Arbeiter seien zu dem Zeitpunkt unter der Erde gewesen. Ein Teil von ihnen konnte an die Oberfläche gebracht werden. Laut Behörden liefen die Arbeiten zur Wiederaufnahme der Stromversorgung. Krywyj Rih ist die Geburtsstadt von Präsident Wolodymyr Selenskij.

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Von der massiven Drohnenattacke seien vor allem die südlichen und zentralen Teile des Landes betroffen gewesen, teilte Ukrenerho weiter mit. Die ukrainische Flugabwehr meldete in der Früh, von 24 russischen Drohnen seien insgesamt elf abgeschossen worden. Die Angriffe der Russen seien erneut gezielt auf wichtige Infrastruktur gerichtet gewesen. Die Ukraine verteidigt sich seit fast zwei Jahren gegen den russischen Angriffskrieg.

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