Russland testete neues Atom-U-Boot

Russland testete neues Atom-U-Boot
Das neue U-Boot "Kaiser Alexander III." ist mit nuklearen Sprengköpfen bestückbar. Der Ukraine gelang ein Schlag gegen die russische Marine.

Russland treibt den Ausbau seiner Marine voran. Wie das Verteidigungsministerium in Moskau am Sonntag mitteilte, testete das neue Atom-U-Boot Kaiser Alexander III. erfolgreich den Start einer mit Atomsprengköpfen ausrüstbaren Interkontinentalrakete vom Typ Bulawa.

Dies sei der letzte Test für eine Aufnahme des U-Boots in den Dienst der Marine gewesen.

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Die ballistischen Rakete sei von einer Unterwasserposition im Weißen Meer vor der russischen Nordküste an der Barentssee gestartet worden und habe ein Tausende Kilometer entferntes Ziel auf der Halbinsel Kamtschatka im Fernen Osten Russlands getroffen, hieß es.

Wann der Test genau stattfand, teilte das Ministerium nicht mit.

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Neuer Star der Flotte

  • Das Atom-U-Boot Kaiser Alexander III. der Borei-Klasse ist den Angaben zufolge mit 16 Bulawa-Raketen und modernen Torpedowaffen ausgerüstet.
     
  • Die russische Marine verfügt über drei atomgetriebene U-Boote der Borei-Klasse, eines befindet sich in der Testphase und drei weitere sind im Bau sind, so das Verteidigungsministerium.
     
  • Die zwölf Meter lange Bulawa-Rakete hat eine Reichweite von schätzungsweise rund 8.000 Kilometer und kann bis zu sechs Atomsprengköpfe tragen.
     
  • Sie ist zum Kernstück im Marineteil des russischen Nuklearwaffenarsenals geworden.

Ukraine trifft russisches Kriegsschiff in Werft auf der Krim

Die ukrainischen Luftstreitkräfte haben nach eigenen Angaben ein neues russisches Kriegsschiff in einer Werft auf der von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim zerstört. Der Kommandant der Luftwaffe, Generalleutnant Mykola Oleschtschuk, teilte am Sonntag auf seinem Telegram-Kanal mit, dass der Treffer bestätigt sei. Zuvor hatte er ein Video veröffentlicht, das den Angriff auf die Werft im Küstenort Kertsch zeigen soll.

Demnach war da noch nicht klar, ob das Schiff der russischen Kriegsmarine tatsächlich getroffen worden war. Auch russische Medien berichteten unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau von dem Schlag.

Russisches Ministerium bestätigt beschädigtes Schiff

Die Werft Saliw sei am Samstagabend mit Raketen beschossen worden, meldete die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf das Ministerium in Moskau. 13 von 15 Raketen seien von der russischen Flugabwehr abgefangen worden.

Demnach bestätigte das Ministerium, dass auch ein Schiff beschädigt worden sei. Die Werft auf der von Russland schon 2014 unter Bruch des Völkerrechts annektierten Krim gilt als eine der größten in Osteuropa und ist mit Sanktionen des Westens belegt.

Nach Darstellung des ukrainischen Luftwaffen-Chefs Oleschtschuk sollte das zerstörte Kriegsschiff der russischen Schwarzmeerflotte für den Abschuss von Marschflugkörpern eingesetzt werden.

Russische Marine "skalpiert"

Die russische Marine sei "skalpiert" worden, schrieb er unter Anspielung auf die von Frankreich gelieferten Marschflugkörper vom Typ Scalp. Die Ukraine hatte von Großbritannien und Frankreich die Marschflugkörper der praktisch identischen Typen Storm Shadow und Scalp erhalten.

Die Ukraine beschießt immer wieder Ziele auf der Krim, darunter auch die nach der Annexion von Kertsch zum russischen Kernland gebaute Brücke. Die Streitkräfte Kiews setzen dabei neben den westlichen Waffen auch selbst hergestellte Drohnen ein.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij hat immer wieder angekündigt, im Zuge der seit mehr als 20 Monaten andauernden Verteidigung gegen die russische Invasion auch die Krim zurückerobern zu wollen. Die Atommacht Russland, die die Ukraine am 24. Februar 2022 angegriffen hatte, kündigte an, die Krim unter allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln halten zu wollen.

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