Ukraine-Konflikt: 30 Tage Kriegsrecht beschlossen

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko
Der ukrainische Präsident warnt vor einem Krieg. Geplantes Treffen von Putin und Trump könnte platzen.

Wegen des sich zuspitzenden Ukraine-Konflikts erwägt US-Präsident Donald Trump sein geplantes Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin am Rande des G-20-Gipfels abzusagen.

Ukraine-Konflikt: 30 Tage Kriegsrecht beschlossen

Er erwarte noch am Dienstagabend einen umfassenden Bericht seines Sicherheitsteams zu der Beschlagnahmung von ukrainischen Marinebooten durch Russland, sagte Trump im Interview mit der Washington Post. Dieser werde entscheidend sein.

Trump sagte dazu: "Vielleicht wird es dieses Treffen nicht geben. Mir gefällt diese Aggression nicht. Ich will diese Aggression ganz und gar nicht."

Russland: Angeblich noch mehr Militär auf Krim

Russland will laut Medienberichten vom Mittwoch seine Militärpräsenz auf der annektierten Halbinsel Krim verstärken. Die Regierung in Moskau werde ein Flugabwehr-Raketensystem vom neuen Typ S-400 auf die Krim verlegen, meldete die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf das VerteidigungsministeriumLaut der Agentur RIA sollen die Waffensysteme Ende des Jahres einsatzbereit sein.

Schon am Dienstag hatte der ukrainische Präsident Petro Poroschenko Russland eine massive Truppenkonzentration an der Grenze vorgeworfen und vor einem drohenden Krieg gewarnt.

Kriegsrecht trat in Kraft

Am Montag hatte das ukrainische Parlament auf Antrag von Poroschenko beschlossen, ein 30-tägiges Kriegsrecht in den Grenz- und Küstenregionen zu verhängen. Der Präsident habe das entsprechende Gesetz am Mittwoch unterzeichnet, teilte sein Sprecher im Online-Netzwerk Facebook mit.

G-20-Gipfel startet am Freitag

Am Rande des G-20-Gipfels, der am Freitag und Samstag in Buenos Aires stattfindet, ist ein längeres Treffen von Trump und Putin geplant. Dabei soll es um Sicherheitsfragen, Rüstungskontrolle, den Nahen Osten und die Ukraine gehen, wie der Sicherheitsberater von Trump, John Bolton, sagte.

Eskalation auf der Krim

Der seit Jahren schwelende Konflikt um die Krim war am Sonntag in der Straße von Kertsch eskaliert. Dort verwehrte Russland mit Hilfe eines Frachtschiffs drei ukrainischen Marinebooten die Einfahrt ins Asowsche Meer. Russische Grenzschutzboote beschossen die ukrainischen Schiffe und verletzten dabei mehrere Matrosen. Dann beschlagnahmten sie die Boote und brachten sie mit ihren Besatzungen in den Hafen von Kertsch.

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