Ukraine: Evakuierung Dutzender Dörfer nahe der Front

Ein Soldat in Tarnuniform sitzt auf einem Panzer, der eine schmale Straße entlangfährt, daneben ein grüner Transporter.
Insgesamt sollen mehr als 400 Familien aufgefordert worden sein, ihre Dörfer aufgrund der sich verschlechternden Sicherheitslage zu verlassen.

Zusammenfassung

  • Ukrainische Behörden ordnen Evakuierung von Familien aus Dörfern nahe Kupjansk wegen verschlechternder Sicherheitslage an.
  • Die Liste der zu evakuierenden Ortschaften wurde von 27 auf 40 erweitert, betroffen sind über 400 Familien mit mehr als 600 Kindern.
  • Russische Streitkräfte versuchen seit Monaten, auf Kupjansk vorzurücken, während die ukrainische Armee wichtige Frontabschnitte verteidigt.

Die ukrainischen Behörden haben die Evakuierung von Familien aus zahlreichen Dörfern in der Nähe der fast vollständig zerstörten nordöstlichen Stadt Kupjansk angeordnet. Als Grund wurde die "sich verschlechternde Sicherheitslage" in der Region genannt, die schweren russischen Angriffen ausgesetzt ist. Der Gouverneur der Region Charkiw, Oleh Synjehubow, schrieb auf Telegram, insgesamt 409 Familien mit 601 Kindern seien aufgefordert worden, 27 Ortschaften zu verlassen.

Ein anderer Beamter in dem betroffenen Gebiet sagte später dem öffentlich-rechtlichen Sender Suspilne, die Liste der zu evakuierenden Ortschaften sei auf 40 erweitert worden.

Russische Streitkräft versuchen seit Monaten auf Kupjansk vorzurücken

Die russischen Streitkräfte versuchen seit Monaten, auf die Stadt Kupjansk vorzurücken. Sie gilt als wichtiges Ziel bei ihrem Vorstoß nach Westen durch die Zentral- und Ostukraine in dem seit mehr als dreieinhalb Jahren andauernden Krieg. Die Stadt wurde in den ersten Wochen der Invasion im Februar 2022 zunächst von russischen Truppen eingenommen, die ukrainischen Streitkräfte eroberten sie jedoch noch im selben Jahr zurück.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij hatte vergangene Woche erklärt, die Streitkräfte verteidigten wichtige Frontabschnitte, darunter auch Kupjansk. Der russische Präsident Wladimir Putin sagte vergangene Woche, seine Streitkräfte hätten an der gesamten Front den strategischen Vorteil. Der oberste ukrainische Befehlshaber, Oleksandr Syrskyj, schätzt die Länge der Frontlinie auf mehr als 1.200 Kilometer.

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