Ukraine erlässt Sanktionen gegen Firtasch

Ukraine erlässt Sanktionen gegen Firtasch
Maßnahmen auch gegen weltweit größten Titanhersteller. Firtasch kann Österreich seit 2014 nicht verlassen.

Die Ukraine hat Sanktionen gegen den weltweit größten Titanhersteller aus Russland und den ukrainischen Oligarchen Dmitri Firtasch verhängt. Nach einem am Donnerstag in Kiew veröffentlichten Erlass von Präsident Wolodymyr Selenskyj gelten unbefristet Einschränkungen gegen das Unternehmen WSMPO-AWISMA mit Hauptsitz im Ural.

Zu den Einschränkungen, die den Konzern von Firtasch betreffen, gehören die Blockade des Eigentums, von Kapital und auch der Entzug von Förderlizenzen.

In Österreich seit 2014

Firtasch kann seit 2014 wegen eines gegen ihn laufenden Auslieferungsverfahrens der USA Österreich nicht verlassen. Sein Konzern ist unter anderem im Titangeschäft aktiv.

WSMPO-AWISMA-Direktor Sergej Tschermesow und dessen Stellvertreter Michail Schelkow sind ebenso mit unbefristeten Sanktionen belegt worden. Begründet wurden die Sanktionen wegen Lieferungen an russische Rüstungshersteller und Aktivitäten auf der von Russland seit 2014 einverleibten Schwarzmeer-Halbinsel Krim.

Geschäftskunden

Juristen halten die von Selenskyj in diesem Jahr regelmäßig gegen Ukrainer und ukrainische Firmen verhängten Maßnahmen für willkürlich und rechtswidrig.

Zu den größten Geschäftskunden von WSMPO-AWISMA gehört Firmenangaben zufolge der US-amerikanische Flugzeughersteller Boeing. Auch dessen europäischer Konkurrent Airbus bezieht Titanlegierungen aus Russland.

Reaktion

Russland reagierte prompt. Die Sanktionen seien ein weiterer Schritt hin zu einer Verschlechterung der Beziehungen zwischen beiden Ländern, sagte der Chef des Auswärtigen Ausschusses der Staatsduma, Leonid Sluzki, nach Angaben der Agentur Interfax.

"Russland wird natürlich darauf reagieren." Die Ukraine sieht sich seit 2014 in einem Krieg mit dem großen Nachbarland Russland.

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