Kurdische PKK löst sich selbst auf und beendet Kämpfe gegen die Türkei

FILE PHOTO: Jailed Kurdish militant leader Ocalan calls on PKK to dissolve, pro-Kurdish DEM Party says
Die PKK kämpft seit 1984 gegen den türkischen Staat. Nun wurde die Auflösung und das Ende der bewaffneten Kämpfe beschlossen.

Die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) hat einem Bericht zufolge ihre Auflösung und das Ende ihres jahrzehntelangen bewaffneten Kampfes gegen den türkischen Staat verkündet. "Der zwölfte Kongress der PKK hat beschlossen, die Organisationsstruktur der PKK aufzulösen und die Methode des bewaffneten Kampfes zu beenden", erklärte die PKK am Montag in einer von der prokurdischen Nachrichtenagentur ANF verbreiteten Erklärung.

Der seit 26 Jahren auf der Gefängnisinsel Imrali vor Istanbul inhaftierte Kurdenführer Abdullah Öcalan hatte die PKK Ende Februar aufgerufen, die Waffen niederzulegen und sich aufzulösen. Das Büro des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und das Außenministerium äußerten sich zunächst nicht zu dem aktuellen Bericht.

Mehr als 40.000 Tote in jahrzehntelangem Konflikt

Seit Beginn des Aufstands der PKK im Jahr 1984 sind in diesem Konflikt mehr als 40.000 Menschen getötet worden. Die Arbeiterpartei Kurdistans wird sowohl von der Türkei als auch von ihren westlichen Verbündeten als terroristische Vereinigung eingestuft. Die PKK hatte im März nach dem Friedensaufruf ihres inhaftierten Anführers Öcalan eine sofortige Waffenruhe mit der Türkei erklärt.

Ziel der PKK war ein eigenständiges Kurdengebiet. 2015 scheiterten Friedensgespräche. Früher konzentrierte sich der Kampf für kurdische Autonomie hauptsächlich auf den überwiegend kurdischen Südosten der Türkei. Zuletzt lag der Schwerpunkt im Norden des Irak, wo die PKK ihren Sitz hat. Auch in Syrien mit seiner kurdischen Bevölkerungsgruppe hat die PKK Einfluss. Das türkische Militär geht immer wieder gegen kurdische Milizen in den beiden Nachbarländern vor.

Die Entscheidung der PKK dürfte weitreichende politische und sicherheitspolitische Folgen für die Region haben. Das gilt auch für das benachbarte Syrien, wo kurdische Kämpfer mit den US-Streitkräften verbündet sind.

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