Türkei greift durch: Riesige Razzia gegen IS-Anhänger

Maskierte und unmaskierte Kämpfer, sowie Fahnen dominieren die meisten Bilder des IS. Sie sollen Stärke und ein Gemeinschaftsgefühl demonstrieren. (Archivbild)
Bei der landesweiten Großaktion sollen insgesamt etwa 100 Verdächtige festgenommen worden sein.

Bei landesweiten Razzien in der Türkei sind rund hundert mutmaßliche Kämpfer der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) festgenommen worden. Es handle sich hauptsächlich um ausländische Verdächtige, darunter mehr als 40 Iraker, rund 20 Syrer sowie einen marokkanischen Staatsbürger, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Montag.

Die Geheimdienstbehörde und die Anti-Terror-Spezialkräfte der Polizei hätten die Einsätze in der Hauptstadt Ankara sowie in den Provinzen Batman im Südosten, Kayseri in der Zentraltürkei und Adana im Süden zeitgleich durchgeführt, hieß es.

Terroristen werden abgeschoben

Laut Anadolu beschlagnahmte die Polizei zudem Waffen, Munition sowie elektronische Geräte. In Ankara werde nach mindestens 17 weiteren Verdächtigen gesucht. Bereits in der vergangenen Woche hatte die türkische Polizei bei einem Großeinsatz in Istanbul 20 mutmaßliche IS-Kämpfer festgenommen. Dabei wurden 48 verdächtige Objekte durchsucht.

Der IS hatte die Verantwortung für einen Anschlag in der Silvesternacht 2017 auf den Nachtclub "Reina" in Istanbul übernommen. Dabei waren 39 Menschen getötet worden.

Die Türkei schiebt seit Wochen Menschen mit angeblichen Verbindungen zu Terrororganisationen in ihre Heimatländer ab. Sie hatte am 9. Oktober in Nordsyrien nahe der türkischen Grenze eine Militäroffensive gegen die den IS bekämpfende Kurdenmiliz YPG begonnen, die sie als Terrororganisation betrachtet. Dabei waren offiziellen Angaben zufolge auch 287 IS-Anhänger festgenommen worden, darunter Frauen und Kinder.

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