"Beleidigung": Tschechische Verteidigungsministerin kritisiert Selenskij
Die tschechische Verteidigungsministerin Jana Černochová hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskij für seine kürzlichen Aussagen über die Importeinschränkungen für ukrainisches Getreide durch Polen und andere Länder scharf kritisiert.
Selenskij hatte vor der UNO-Vollversammlung gesagt, das "politische Theater" um Getreide-Importe aus der Ukraine komme nur Russland zugute. Černochová schrieb auf X von einer "Beleidigung" der Polen.
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Für sie sei Polen eine "zweite Heimat", deshalb tue es ihr leid, wenn sie diese Beleidigungen lese, erklärte Černochová, Mitglied der konservativen Demokratischen Bürgerpartei (ODS).
"Ich kenne ihre Mentalität (...) Stolze, kämpferische und mutige Menschen, die sich von niemandem anschreien und befehlen lassen. Dies ist ein durch die Geschichte bewiesenes Postulat. Diese Aussage des ukrainischen Präsidenten gegenüber Polen ist wirklich nicht gelungen, sorry!", schrieb die Ministerin.
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"Und um die Sache noch schlimmer zu machen, reichte die Ukraine am Dienstag bei der WTO (Welthandelsorganisation) auch noch eine Klage gegen Polen, die Slowakei und Ungarn wegen Getreides ein (...)
Die ersten beiden Länder stehen im Wahlfinale und es wird schwierig sein, ihren Bürgern zu erklären, dass sie seit eineinhalb Jahren wirklich intensiv einem Land helfen, das gegen ihr Land - etwa 2-3 Wochen vor ultra-wichtigen Wahlen, eine Beschwerde einreicht," schrieb Černochová weiter.
Streitigkeiten am Verhandlungstisch lösen
Die Ministerin forderte, die Streitigkeiten am Verhandlungstisch beizulegen. "Entschuldigung machen und annehmen, durchatmen und weitermachen. Es muss bald passieren. Und ich bitte alle Parteien sehr, sehr darum. Wenn das nicht geschieht, verlieren wir alle", warnte die tschechische Verteidigungsministerin.
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