Trumps härtester Gegner schon auf Wahlkampftour - Ex-Präsident schießt zurück
Früher einmal, da war Donald Trump gerade frühmorgens verlässlicher Lieferant von deftigen Grobheiten auf Twitter. Jetzt packt der Ex-Präsident offensichtlich seine alten Gewohnheiten wieder aus, diesmal allerdings auf seinem eigenen Social-Media-Forum "Truth Social". Dort attackiert er seinen voraussichtlich wichtigsten Widersacher im Rennen um die republikanische Präsidentschaftskandidatur, den Gouverneur von Florida, Ron deSantis, inzwischen fast täglich - und das bevorzugt frühmorgens.
Viel Aufwand - keine Menschen
Der ist zwar im Gegensatz zu Trump noch nicht einmal offiziell Präsidentschaftswerber, geht aber schon auf Wahlkampf-Tour durch mehrere Bundesstaaten. Nicht nur das ärgert Trump, der immer noch vom schwachen Abschneiden der Republikaner bei den Kongresswahlen angeschlagen ist - der einzige klare Sieger der Republikaner dort war übrigens DeSantis. Trump passt auch die Botschaft nicht, die der Mann aus seiner Wahlheimat Florida ins Land hinausträgt: DeSantis präsentiert sich als beinharter Kämpfer gegen Kriminalität, und das vorzugsweise vor einem Publikum, aus dem Trump seine Stammwähler rekrutiert: Der Polizei.
Als DeSantis zu Wochenbeginn einen Auftritt in Staten Island vor New York absolvierte, stellte Trump befriedigt fest, dass der Auftritt ziemlich dünn besucht war - und das blies er gleich einmal bissig auf Truth Social in die Welt hinaus: "Riesen Aufwand, viel Geld ausgegeben - und dann gerade einmal 139 Menschen".
"Wir haben viel mehr"
Und gleich am nächsten Tag legte Trump bei einem seiner eigenen Auftritte vor Anhängern in Florida nach, mit ziemlich seltsamen Rechenspielchen: "Wir haben da eine ganze Menge Leute - Wir haben 139mal 30"
"Das ist wie 2016"
DeSantis gibt Trump die Chance, sich wieder einmal als Außenseiter zu präsentieren, gegen den sich Medien und die politische Elite verschworen hätten. "Bei Fox News (eigentlich Trumps Lieblings-TV-Sender, Anm.) machen sie sich schon Sorgen, dass die Umfragewerte von DeSantis abstürzen. Das ist ganz genau wie damals 2016."
Endlich ein Spitzname
Trump, der ja politischen Gegnern gerne Spitznamen gibt ("Crooked Hillary", "Joe Hiden") soll angeblich seit längerem auf der Suche nach einem für DeSantis sein. Seit Wochen droht er ja mit weiteren harten Attacken, sollte der Gouverneur seine Kandidatur offiziell verkünden. Den Gefallen tat DeSantis dem Ex-Präsidenten nicht. Der Spitzname aber, der wohl nicht ganz zufällig in Sozialen Medien kursiert, mit dem will Trump nichts zu tun haben: „Ich werde Ron DeSanctimonious niemals ‚Meatball‘ Ron nennen, wie die Fake-News behaupten.“
China-Virus-Versager
Vor allem im Kampf gegen Corona, das Trump ja hartnäckig das „China-Virus“ nennt, habe DeSantis seine Unfähigkeit unter Beweis gestellt. Die "New York Times" jedenfalls berichtet, dass Trump bei der Suche nach einem Spitznamen für DeSantis. bisher nur auf „Meatball-Ron“, also etwa "Fleischlaberl-Ron" gekommen sein soll. Das aber bestreitet der Präsident, der also weiterhin auf der Suche ist.
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