Trump: Russland sollte wieder zu G-7-Staaten dazustoßen

Trump: Russland sollte wieder zu G-7-Staaten dazustoßen
Russland war wegen Ukraine-Konflitks ausgeschlossen worden. EU gegen Rückkehr: "Sieben ist eine gute Zahl."

US-Präsident Donald Trump hat sich für eine Wiederaufnahme Russlands in den Kreis der führenden Industrienationen ausgesprochen. Moskau solle der G-7-Gruppe wieder angehören, erklärte Trump am Freitag, kurz bevor die G-7-Staaten zu ihrem Gipfeltreffen in Kanada zusammenkamen. Russland war im Zuge des Konflikts um die Ukraine vor vier Jahren aus der Gruppe der G-8-Staaten ausgeschlossen worden.

Italien pflichtet Trump bei

Trump rief seine Amtskollegen aus den anderen sechs G-7-Staaten dazu auf, Russland wieder in das Format aufzunehmen. "Sie haben Russland ausgeschlossen, sie sollten Russland wieder aufnehmen. Denn wir sollten Russland wieder am Verhandlungstisch haben", so Trump. Der neue italienische Regierungschef Giuseppe Conte pflichtete Trump bei.

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow reagierte umgehend auf die Äußerungen des US-Präsidenten: "Russland konzentriert sich auf andere Formate als die G-7", sagte Peskow laut dem russischen Nachrichtenportal Sputnik, das Washington als Propaganda-Arm des Kreml im Ausland betrachtet.

Russland erhielt 2002 die Vollmitgliedschaft bei den G-7, die so zu den G-8 wurden. Wegen der russischen Annexion der Krim platzte 2014 der Gipfel im russischen Sotschi am Schwarzen Meer. Die G-7 tagten stattdessen ohne Russland in Brüssel. Eine Rückkehr zu den G-8 war bis zuletzt kein Thema.

EU stellt sich gegen US-Präsident

Abgesehen von erster Zustimmung aus Italien lehnt die EU die von Trump vorgeschlagene Rückkehr ab. Sieben sei eine gute Zahl, sagte EU-Ratspräsident Donald Tusk am Freitag kurz vor dem Beginn des G7-Gipfels im kanadischen La Malbaie. Zudem habe Russland bereits deutlich gemacht, dass es nicht so an dem Format interessiert sei wie andere Partner.

Tusk übte zugleich scharfe Kritik am US-Präsidenten, dem er vorwarf, die auf Regeln basierende internationale Weltordnung infrage zu stellen. Das Verhalten Trumps bereite ihm "große Sorgen", sagte der EU-Gipfelpräsident.

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