Demokraten mit maximaler Attacke: "Trump ist ein Faschist"

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Anhänger des Präsidenten hatten fremdenfeindliche Rufe gegen muslimische Demokratin skandiert. Diese machte den US-Präsidenten direkt dafür verantwortlich.

Gewählt wird in den USA erst im November 2020. Doch der Ton zwischen den Demokraten und dem US-Präsidenten, der sich bereits auf Werbetour durch das Land befindet, droht schon jetzt zu eskalieren.

Die Demokratin Ilhan Omar hat den US-Präsident Donald Trump jetzt als "Faschisten" bezeichnet. "Wir haben gesagt, dieser Präsident sei ein Rassist, wir haben seine rassistischen Äußerungen verurteilt. Ich glaube, er ist ein Faschist", sagte Omar am Donnerstag vor Journalisten in Washington. Tags zuvor hatten Anhänger Trumps auf einer Wahlkampfveranstaltung die Muslimin mit erniedrigenden Parolen bedacht.

Omar ist eine der ersten beiden muslimischen Frauen als Abgeordnete im US-Repräsentantenhaus. Sie gehört zu einer Gruppe von Demokraten im Kongress, die der Präsident in den vergangenen Tagen attackiert hatte. So warf Trump den vier dunkelhäutigen Politikerinnen vor, die USA zu hassen und forderte sie auf, in die Herkunftsländer ihrer Familien "zurückzugehen".

"Schick sie zurück!"

Bei der Wahlkampfveranstaltung am Mittwoch im US-Bundesstaat North Carolina nannte er die Frauen, von denen drei in den USA geboren wurden, "linke Ideologen", die "unsere Verfassung zerstören" wollten. Als er den Namen der gebürtigen Somalierin Omar nannte, skandierte die Menge: "Schick sie zurück!" Trump hatte Omar und drei weitere Demokratinnen aus dem US-Kongress in den vergangenen Tagen mehrfach aufgefordert, in ihre vermeintlichen Heimatländer zurückzugehen, wenn es ihnen in den USA nicht gefalle.

Am Donnerstag versuchte Trump sich von den Rufen zu distanzieren. "Ich war nicht glücklich damit - ich stimme dem nicht zu", sagte er Journalisten. "Ich fühlte mich ein bisschen schlecht deswegen", erklärte er und behauptete: "Ich stimme da übrigens nicht mit überein."

Auf die Frage, warum er die Sprechchöre seiner Anhänger nicht gestoppt habe, entgegnete Trump, er habe genau das getan, indem er "sehr schnell" seine Rede fortgesetzt habe. Tatsächlich hatte Trump kurz pausiert und war einen Schritt von seinem Rednerpult weggetreten, während die Menge "Schickt sie zurück!" rief.

Die vier Politikerinnen, die Trump seit Tagen verbal attackiert, sind alle US-Bürgerinnen: Alexandria Ocasio-Cortez ist puerto-ricanischer Abstammung, geboren in New York; Rashida Tlaib ist Tochter palästinensischer Einwanderer, geboren in Detroit; Ayanna Pressley ist Afroamerikanerin, geboren in Chicago. Omar kam zwar in Somalia auf die Welt, wurde aber schon als Teenager in den USA eingebürgert.

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