Trump ortet Fake-News: "Habe May nie kritisiert!"

Trump ortet Fake-News: "Habe May nie kritisiert!"
Trump rudert in Sachen Kritik an May und ihren Brexit-Plänen zurück und spricht einmal mehr von "Fake News".

Groß war die Aufregung rund um Donald Trump bei seinem Besuch in Großbritannien. Die Briten attestierten dem US-Präsidenten schlechte Manieren nach einem Interview mit der Zeitung The Sun, das reichlich Staub aufgewirbelt hatte. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Theresa May war Donald Trump darauf bedacht, die Wogen zu glätten. Angesprochen auf die Kritik an Theresa May sagte er: "Ich habe die Premierministerin nie kritisiert", und sprach in Zusammenhang mit dem Interview über "Fake News". Die Story sei „allgemein in Ordnung“ gewesen, aber sie habe die „positiven Äußerungen“ ausgespart, die er über May gemacht habe. Das Weiße Haus werde daher in Zukunft alle Interviews selbst aufnehmen.

Trump lobte Theresa May und den "tollen Job", den sie macht. Angesprochen auf seine Aussagen, dass Boris Johnson ein guter Premierminister wäre, wiederholte Trump, dass Johnson das wäre. "Boris Johnson sagte freundliche Dinge über mich", so Trump. "Er sagte über mich, dass ich einen tollen Job mache. Und genau so ist es. Ich mache einen tollen Job!" Und gleichzeitig lobte Trump die tolle Arbeit von Theresa May, die er in den letzten Tagen noch besser kennengelernt hätte.

Handel mit Großbritannien

Was den Brexit betrifft, so ist es für die USA wichtig, dass man weiterhin Handel mit Großbritannien treiben könne. "Egal, was Ihr macht, es ist okay für uns!" so Trump an die Adresse von May. Großbritannien und die USA haben sich nach Angaben von Premierministerin Theresa May darauf geeinigt, ein gemeinsames Freihandelsabkommen anzustreben. Beide Länder wollten unter anderem einen „Gold Standard“ bei der Kooperation in Finanzdienstleistungen setzen, sagte May am Freitag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit US-Präsident Donald Trump auf dem Landsitz Chequers bei London. Die Wall Street in New York und die Londoner City bilden zwei der größten Finanzzentren der Welt. May sprach von einem ambitionierten Deal.

Die politisch angeschlagene Premierministerin hatte erst kurz zuvor erklärt, dem für März 2019 vorgesehenen Austritt Großbritanniens aus der EU solle auch ein Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union folgen. Trump hatte das in einem Interview mit der britischen Boulevardzeitung „The Sun“ kritisiert und erklärt, dies könne ein Abkommen mit den USA möglicherweise behindern. Am Freitag sagte er dann, das Abkommen sei eine „großartige Gelegenheit“.

Treffen mit Putin

Angesprochen  auf sein kommendes Treffen mit Wladimir Putin erklärte Trump, dass man über Ukraine, Syrien und den mittleren Osten reden werde. Trump wies Vorwürfe eines zu weichen Kurses im Verhältnis zu Russland zurück. „Wir sind viel härter gegenüber Russland gewesen als jeder andere“, sagte Trump am Freitag bei einer Pressekonferenz mit der britischen Premierministerin Theresa May am Landsitz Chequers bei London. Trump verwies darauf, dass er Nato-Bündnisstaaten beim Gipfel in Brüssel zu der Zusage gedrängt habe, ihre Verteidigungsausgaben zu erhöhen. „Glauben Sie, dass Putin darüber glücklich ist? Das denke ich nicht.“ Trump sagte, sollte er ein gutes Verhältnis zu Putin entwickeln, sei das eine gute Sache. Mit Blick auf die russische Besetzung der Krim erhob Trump Vorwürfe gegen seinen Vorgänger Barack Obama.Trump zum Thema Krim: "Wenn ich zu dieser Zeit Präsident gewesen wäre, hätte es keine Annexion gegeben."

Einmal mehr empfahl  Trump hat den Ländern Europas eine härtere Linie gegen Einwanderer. "Passt lieber auf Euch auf", riet er am Freitag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Großbritanniens Premierministerin Theresa May auf dem Landsitz Chequers bei London den Europäern. Die Migration verändere die Kultur und verändere die Sicherheitslage.

"Ich glaube nicht, dass das gut für Europa ist und auch nicht für unser Land", sagte Trump. May erklärte, Großbritannien sei stolz darauf, Einwanderer willkommen zu heißen. Dies müsse aber nach einem geregelten System ablaufen.

Cornelia Primosch berichtet aus London

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