Trump gratuliert Putin zur vierten Amtszeit - und ermahnt Kreml

US-Präsident übte zugleich indirekt Kritik an Massenfestnahmen in Russland.

US-Präsident Donald Trump hat dem russischen Staatschef Wladimir Putin Glückwünsche zu dessen vierter Amtszeit übermittelt. "Der Präsident gratuliert ihm und blickt hoffnungsvoll auf eine Zeit, in der wir eine gute Beziehung zu Russland haben", sagte Trumps Sprecherin Sarah Sanders am Montag in Washington.

Zugleich ermahnte Washington den Kreml, das Recht auf freie Meinungsäußerung zu achten. "Die Vereinigten Staaten glauben, dass jeder das Recht hat, gehört zu werden und sich friedlich zu versammeln", sagte Sanders.

Putin war zuvor zum vierten Mal als russischer Präsident vereidigt worden. Am Samstag hatte es in Russland landesweite Proteste gegen Putins erneute Amtseinführung gegeben. Dabei wurden nach Angaben der Bürgerrechtsorganisation OWD-Info fast 1.600 Demonstranten festgenommen - darunter auch Putins Widersacher Alexej Nawalny. Der Oppositionspolitiker war von der Präsidentschaftswahl ausgeschlossen worden.

Putin hatte die Präsidentschaftswahl im März mit fast 77 Prozent der Stimmen klar gewonnen. handelte sich damals viel Kritik dafür ein, dass er Putin telefonisch zu dessen Wahlsieg gratulierte - zu einem Zeitpunkt, als der Giftanschlag auf den russischen Ex-Doppelagenten Sergej Skripal in Großbritannien für erhebliche Spannungen zwischen Moskau und dem Westen sorgte. Die USA wiesen wegen der Attacke Ende März dutzende russische Diplomaten aus, der Kreml reagierte mit einer entsprechenden Gegenmaßnahme.

Der US-Präsident steht in Teilen der US-Öffentlichkeit unter dem Dauerverdacht, zu schonend mit Putin umzugehen. Hintergrund ist die Affäre um die mutmaßlichen russischen Einmischungen in den US-Wahlkampf sowie eine mögliche Verwicklung des Trump-Teams in diese Interventionen. Die Vorwürfe werden von einem US-Sonderermittler untersucht.

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