Trotz CSU-Niederlage: Seehofer will weitermachen

Seehofer wollte am Montag nicht an einen Rückzug von der CSU-Spitze denken.
Horst Seehofer will CSU-Chef bleiben und die Doppelspitze in Bayern mit Markus Söder als Ministerpräsidenten fortsetzen. "Ich glaube, das hat sich sehr bewährt", sagte Seehofer vor einer Sitzung des Parteivorstands am Montag in München. Er sehe seine Aufgabe auch darin, die CSU für die Europawahl im kommenden Jahr und die bayerische Kommunalwahl 2020 vorzubereiten.
Die Wahlschlappe am Sonntag bedeutete für die Christlich-Sozialen einen weiteren schweren Dämpfer nach dem bereits enttäuschenden Abschneiden bei der Bundestagswahl vor einem Jahr.
Nach dem Verlust der absoluten Mehrheit im Landtag haben Söder und Seehofer ihre Tendenz für eine Koalition mit den Freien Wählern bekräftigt. Man wolle aber mit allen Parteien außer der AfD reden.
Laut dem 69-jährigen Ex-Ministerpräsidenten und amtierenden Bundesinnenminister soll es schon an diesem Mittwoch Sondierungsgespräche mit den anderen Parteien geben. Die Koalitionsverhandlungen selbst sollen noch in dieser Woche beginnen, kündigte Seehofer laut Teilnehmern der CSU-Vorstandssitzung intern an.
"Heute keine Personaldiskussion"
Seehofer hat nach dem Landtagswahl-Fiasko der CSU betont, von sich aus keine Debatte über seine politische Zukunft führen zu wollen. "Ich führe auch heute keine Personaldiskussion über mich", sagte Seehofer vor der CSU-Vorstandssitzung. Gleichwohl machte er deutlich, dass er keine Diskussion abwürgen wolle. "Ich stehe für jede Debatte zur Verfügung", betonte er.

Wollte auch einmal Ministerpräsidentin werden: Ilse Aigner.
CSU steht hinter Söder
Der CSU-Vorstand hat Ministerpräsident Söder unterdessen trotz der erheblichen Verluste bei der Landtagswahl einstimmig für das Ministerpräsidentenamt auch in der neuen Legislaturperiode nominiert. Außerdem sprach sich die CSU-Spitze dafür aus, dass die bisherige stellvertretende Ministerpräsidentin Ilse Aigner neue Landtagspräsidentin werden soll. Als dritte Personalie sprach sich der Parteivorstand für einen Verbleib von Thomas Kreuzer im Amt des CSU-Fraktionschefs im bayerischen Landtag aus.
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