Taliban schreiben Journalistinnen in Afghanistan Verschleierung vor

Taliban dissolved Human Rights commission due to budget shortages
Nur die Augen der Fernsehjournalistinnen sollen in Zukunft zu sehen sein dürfen.

Journalistinnen in Afghanistan müssen künftig im Fernsehen ihre Gesichter bedecken. Dies berichtete der Sender Tolonews am Donnerstag unter Berufung auf die in Afghanistan regierenden militant-islamistischen Taliban. Die Anordnung sei endgültig und stehe nicht zur Diskussion, hieß es weiter. Eine offizielle Mitteilung gab es zunächst nicht.

Von nun an dürften nur die Augen der TV-Journalistinnen zu sehen sein, sagte ein afghanischer Medienvertreter der Deutschen Presse-Agentur. Ein anderer erklärte, Frauen könnten mit einer medizinischen Maske Nase und Mund bedecken. In den sozialen Medien kursierten am Donnerstag Bilder von Moderatorinnen mit Kopftuch und Maske.

Seit ihrer Rückkehr an die Macht haben die Taliban immer strengere Vorschriften für das öffentliche Leben erlassen. Anfang Mai haben sie Frauen vorgeschrieben, sich in der Öffentlichkeit zu verschleiern. Der Tschadori - eine von Kopf bis Fuß reichende Burka - sei die beste Form der islamischen Verschleierung, hieß es.

Die in Afghanistan häufig blaue Vollverschleierung mit einem Gitter vor dem Blickfeld war bereits unter der Taliban-Herrschaft bis zum Einmarsch der westlichen Truppen 2001 für Frauen vorgeschrieben. Bei der erneuten Machtübernahme der Taliban im vergangenen Sommer hatte ein Taliban-Sprecher die Frage, ob von Frauen in Afghanistan künftig erwartet werde, dass sie Burka trügen, noch verneint.

Im Februar hatten die Taliban angeordnet, dass weibliche Regierungsangestellte einen Hijab tragen müssten. Die meisten Frauen in Afghanistan tragen üblicherweise ein Kopftuch als Hidschab. Ältere Frauen oder Frauen in ländlichen Gebieten tragen zudem eine Burka, wenn sie das Haus verlassen.

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