Aleppo: Regierungstruppen kesselten Rebellen ein
In Syrien haben die Regierungstruppen nach Angaben von Aktivisten erneut die Rebellen in der umkämpften Stadt Aleppo eingekesselt. Zuvor hätten die Truppen von Präsident Bashar al-Assad die drei Militärakademien in der nordsyrischen Stadt zurückerobert, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Sonntag mitteilte.
Mit der Einnahme auch der Akademie der Artillerie kontrollierten die Regierungstruppen nun wieder alle drei Militärhochschulen; das bedeute, dass die von den Rebellen gehaltenen östlichen Stadtteile "erneut komplett umschlossen sind", sagte der Leiter der Beobachtungsstelle Rami Abdel Rahman. Die oppositionsnahe Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen von einem Netzwerk von Informanten in Syrien. Die Angaben sind für Medien meist kaum zu überprüfen.
Lage ist verheerend
Die Lage in Aleppo, der einstigen Wirtschafts- und Kulturmetropole des Landes, ist verheerend. Die Stadt ist seit Mitte 2012 in einen von den bewaffneten Aufständischen kontrollierten Osten und einen von der Regierung beherrschten Westen geteilt. In den Vierteln unter Kontrolle der Rebellen leben rund 250.000 Menschen, in den von der Regierung gehaltenen Stadtteilen sind es etwa 1,2 Millionen. Die syrische und die russische Luftwaffe greifen immer wieder von Rebellen gehaltene Wohngebiete an.
Mitte Juli hatte die Armee bereits einmal den Ring um die von den Rebellen gehaltenen Viertel geschlossen, doch war es den Dschihadisten nach drei Wochen gelungen, die Belagerung wieder zu durchbrechen.
IS verlor letzte Stellung an Grenze
Unterdessen haben die von türkischen Panzern und Kampfflugzeugen unterstützte syrische Rebellen die letzten Gebiete der Dschihadistischen Terrormiliz " Islamischer Staat" (IS) an der Grenze zur Türkei erobert. Mit dem Verlust von mehreren Dörfern in dem Gebiet habe der IS damit seine einzige direkte Verbindung zur Außenwelt verloren, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.
Über die Türkei verliefen wichtige Nachschubwege der Extremisten. Am Samstag war die türkische Armee unter anderem mit 20 Kampfpanzern über die Grenze vorgestoßen. Die Militäroperation "Schutzschild Euphrat" richtet sich dabei auch gegen die Kurdenmiliz YPG, die von Ankara als terroristisch eingestuft wird
Die Dschihadisten hätten die ihnen verbliebenen Grenzdörfer zwischen dem Sajur-Fluss und al-Rai verloren", teilte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle mit. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite schwer überprüfbar, sie stützt sich auf ein Netz von Informanten.
Nach US-Angaben vom Freitag kontrollierte die Miliz zuletzt nur noch rund 25 Kilometer entlang der Grenze, über die sie ihre einzige Verbindung zur Außenwelt von Syrien und vom Irak aus hielt.
Kommentare