Südkorea: Nordkorea feuert Geschosse ins Japanische Meer

Fernsehbericht über Raketenabschuss
Südkorea und die USA hatten am Montag trotz Drohungen aus Nordkorea ein gemeinsames Militärmanöver begonnen.

Die Regierung in Pjöngjang hat südkoreanischen Angaben zufolge erneut Waffen getestet. Nordkorea soll demnach Geschosse in das Japanische Meer abgefeuert haben. Bisher seien diese nicht identifiziert, berichtete die Nachrichtenagentur Yonhap am Dienstagmorgen (Ortszeit) unter Berufung auf das Militär. Sie seien von der Ostküste am frühen Morgen gestartet worden. Das Militär beobachte die Lage. Weitere Angaben gab es zunächst nicht.

Es wäre das vierte Mal in weniger als zwei Wochen, dass Nordkorea Raketen starten lässt. Südkorea und die USA hatten am Montag trotz Drohungen aus Nordkorea ein gemeinsames Militärmanöver begonnen. Pjöngjang kritisierte die Übung am Dienstag scharf: Die staatliche Nachrichtenagentur KCNA bezeichnete das Militärmanöver als "Verletzung" von bei Gesprächen mit den USA erzielten Einigungen. Es fehle sowohl den USA als auch Südkorea der "politische Wille", bei den Verhandlungen voranzukommen.

Nordkorea über Militärmanöver verärgert

Nordkorea hatte sich bereits im Vorfeld über das Manöver verärgert gezeigt. Nach einem der Waffentests sprach Pjöngjang von einer "Warnung" an Südkorea angesichts der geplanten Übung mit dem US-Militär. Experten warnen, dass das gemeinsame Manöver die Gespräche über das nordkoreanische Atomprogramm deutlich verzögern könnte.

Das nordkoreanische Militär hatte am Donnerstag nach südkoreanischen Angaben bereits zwei Kurzstreckenraketen in Richtung offenes Meer abgefeuert und diese als Reaktion auf Militärübungen Südkoreas gerechtfertigt. Beide Raketen stürzten den Angaben zufolge ins Japanische Meer (koreanisch: Ostmeer).

UN-Resolutionen verbieten Nordkorea - das mehrfach Atombomben getestet hat - die Starts von ballistischen Raketen kurzer, mittlerer und langer Reichweite. Solche Raketen sind in aller Regel Boden-Boden-Raketen, die einen konventionellen, chemischen, biologischen oder atomaren Sprengkopf befördern können.

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un und US-Präsident Donald Trump hatten Ende Juni bei einem kurzen Treffen im Grenzort Panmunjom auf der koreanischen Halbinsel Arbeitsgespräche zur atomaren Abrüstung in der Region vereinbart. Nach ihrem gescheiterten Gipfeltreffen im Februar in Vietnam weckte das Treffen neue Hoffnung auf Fortschritte in den festgefahrenen Verhandlungen über das Atomprogramm Nordkoreas.

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