Streit mit EVP: EU wirft Orban "Verzerrung" vor

Die EU-Kommission hat den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban wegen seiner sich verschärfenden Anti-Brüssel-Kampagne neuerlich kritisiert. Ein Sprecher warf Orban eine "Verzerrung der Wahrheit" vor. Außerdem zeichne Ungarn ein "dunkles Bild" der Migration. Jedenfalls gebe es keine Verschwörung der EU, wie dies behauptet werde.
Die Kommission werde ihre Mitglieder und die Institution gegen solche "trügerische Rhetorik" verteidigen. Außerdem benötige das ungarische Volk Fakten und "wir sind immer bereit, solche zu liefern", so der Sprecher.
"Nützliche Idioten"
Orban hatte tags zuvor seine Kritiker aus den Reihen der eigenen europäischen Christdemokraten als "nützliche Idioten" der Linken bezeichnet. "Während sie einen geistigen Kampf zu führen glauben, dienen sie den Machtinteressen anderer, ja denen unserer Gegner", sagte Orban der deutschen Zeitung Welt am Sonntag.
In Wirklichkeit käme aber der Angriff von links. "Nicht um uns, sondern um die EVP zu schwächen." Zugleich kündigte Orban an, seine Plakatkampagne gegen Brüssel fortzusetzen. Nach der ersten Plakatserie gegen EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker soll nun der Vizechef der Brüsseler Behörde, Frans Timmermans, ins Schussfeld der ungarischen Kritik gerückt werden. "Herr Juncker geht in Rente, und an seine Stelle kommt Herr Timmermans", sagte Orban.
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