Stichwahl um Präsidentenamt im Krisenland Mali

Ein Mann wirft einen Stimmzettel in eine blaue Wahlurne.
Im westafrikanischen Mali stimmen seit heute Früh rund 6,5 Millionen Wahlberechtigte über den nächsten Präsidenten ab. Die Wahllokale schließen um 20.00 Uhr.

Im westafrikanischen Mali hat um 08.00 Uhr die zweite Runde der Präsidentenwahlen begonnen. Rund 6,5 Millionen Wahlberechtigte sind aufgerufen sich zwischen dem ehemalige Ministerpräsident Ibrahim Boubacar Keita und Ex-Finanzminister Soumalia Cisse zu entscheiden. Beiden Politikern war es im ersten Wahlgang am 28. Juli nicht gelungen, die 50-Prozent-Hürde zu nehmen, Keita erreichte jedoch knapp 40 Prozent der Stimmen. Die Wahllokale sollten bis 18.00 Uhr Ortszeit (20.00 Uhr MESZ) geöffnet bleiben. Ein Ergebnis wird frühestens am Mittwoch erwartet.

Angst vor Gewalt

Nachdem die erste Runde weitgehend friedlich verlaufen war, hoffen Beobachter, dass es auch bei der Stichwahl zu keinen gewaltsamen Zwischenfällen in dem Krisenland kommt. Im Jänner 2012 starteten separatistische Touareg-Rebellen im Norden eine Offensive, die das Land in eine monatelange Krise stürzte. Im März 2012 wurde Ex-Präsident Amadou Toumani Toure gestürzt, bevor Frankreich im Jänner 2013 militärisch eingriff um ein Vordringen von Rebellen und militanten Islamisten in den Süden zu verhindern. Im Norden Malis war auch nach dem Eingreifen Frankreichs lange von säkularen Touareg-Rebellen besetzt, bis heute hat die Übergangsregierung nicht die vollständige Kontrolle über den Landesteil wiedererlangt.

Kein großer Andrang

In der Hauptstadt Bamako öffnete der Großteil der Wahllokale planmäßig kurz nach 08.00 Uhr, anders als im ersten Durchgang hielt sich der Andrang vorerst jedoch in Grenzen. Die Schuld daran gaben die anwesenden Wähler dem heftigen Regen, der auf die Hauptstadt niederging. "Der Regen will uns den Tag verderben, ich hoffe er hört bald auf, sonst müssen wir die Öffnungszeiten der Wahllokale verlängern", so Oumar Toure.

Der Wahlgang wird von hunderten nationalen und internationalen Beobachtern überwacht. Die malische Armee will gemeinsam mit französischen Truppe und der Blauhelmmission MINUSMA für Sicherheit sorgen.

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