Links-Kandidat Dissanayaka gewinnt Präsidentschaftswahl in Sri Lanka

Links-Kandidat Dissanayaka gewinnt Präsidentschaftswahl in Sri Lanka
In Sri Lanka hat der Links-Kandidat Anura Kumara Dissanayake die Präsidentschaftswahl gewonnen.

Wie die Wahlkommission des südasiatischen Inselstaats am Sonntag mitteilte, holte Anura Kumara Dissanayake 42,3 Prozent der Stimmen.

Damit setzte er sich damit gegen den zweitplatzierten Oppositionsführer Sajith Premadasa durch. Der seit zwei Jahren amtierende Übergangspräsident Ranil Wickremesinghe landete abgeschlagen auf dem dritten Platz. Der Präsident wird für fünf Jahre gewählt.

Hoffnung nach Staatsbankrott in Sri Lanka

Zwei Jahre nach einem Staatsbankrott verbinden viele Menschen des südasiatischen Inselstaats mit der Wahl die Hoffnung auf wirtschaftliche Stabilität. Die Wahl, zu der etwa 17 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen waren, galt deshalb auch als Abstimmung über das Reformprogramm der Regierung. Wickremesinghe, der bereits mehrfach Premierminister gewesen war, hatte nach der Flucht seines Vorgängers Gotabaya Rajapaksas vor zwei Jahren übergangsweise das Präsidentenamt übernommen.

Der Chef der Wahlkommission sprach laut der Sri Lanker Zeitung "Daily Mirror" von den friedlichsten Wahlen in der Geschichte des Landes. Trotzdem verhängten die Behörden einige Stunden nach der Wahl eine landesweite Ausgangssperre, um die "öffentliche Sicherheit" aufrechtzuerhalten. Das Verbot sollte laut "Daily Mirror" am Sonntagmittag (Ortszeit) aufgehoben werden.

Dissanayake muss gegen Wirtschaftskrise handeln

Die dramatische Wirtschaftskrise hatte in Sri Lanka massive Proteste ausgelöst. Dem hoch verschuldeten Staat fehlte es damals auch an Mitteln, um lebenswichtige Güter wie Lebensmittel zu importieren. Die Inflation lag zeitweise bei mehr als 60 Prozent. Trotz Zeichen einer langsamen Erholung kämpft das Land nach wie vor mit den Folgen der Krise und des folgenden Staatsbankrotts.

Dissanayake möchte über das Abkommen mit dem internationalen Währungsfonds (IWF) neu verhandeln, der dem Land ein Hilfsprogramm in Höhe von rund drei Milliarden US-Dollar (derzeit etwa 2,7 Milliarden Euro) gewährt hat. Die Auszahlung des Kredits ist an strenge Bedingungen wie die Umsetzung bestimmter Reformen und unpopulären Sparmaßnahmen geknüpft.

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