Sieben Tote bei russischem Angriff auf Tschernihiw

Infolge eines russischen Raketenangriffs sind in der nordukrainischen Stadt Tschernihiw offiziellen Angaben zufolge mindestens sieben Menschen getötet worden, darunter ein Kind. Weitere 129 Menschen seien durch den Beschuss im belebten Stadtzentrum verletzt worden, schrieb der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko am Samstagabend nach Abschluss der Rettungsarbeiten auf Telegram. Auch unter den Verletzten seien Kinder.
Bei dem Beschuss von Tschernihiw sei eine Rakete mitten im Stadtzentrum eingeschlagen, hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij zuvor auf Telegram erklärt. Dabei seien ein Platz, die Polytechnische Universität und ein Theater getroffen worden. "Ein gewöhnlicher Samstag, den Russland in einen Tag des Schmerzes und Verlustes verwandelt hat", schrieb Selenskij weiter. Der Staatschef veröffentlichte ein Video des Einschlagsorts, das Trümmer rund um ein großes Gebäude aus Sowjetzeiten zeigte. Rundherum waren darauf geparkte Autos zu sehen, deren Dächer und Fenster teilweise zerstört waren.
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Was an dem Angriff auf Tschernihiw ungewöhnlich ist
Journalisten der Nachrichtenagentur AFP vor Ort sahen Feuerwehrfahrzeuge vor dem beschädigten Gebäude der Taras-Tschewtschenko-Theater- und Musikakademie. Auch einige andere Gebäude in der Nähe wurden leicht beschädigt. Der Gouverneur der gleichnamigen Region Tschernihiw, Wjatscheslaw Tschaus, hatte zuvor mitgeteilt, dass die Stadt wahrscheinlich von einer ballistischen Rakete getroffen worden sei. Er rief die Bewohnerinnen und Bewohner auf Telegram dazu auf, in Schutzräumen zu bleiben.
Tschernihiw liegt rund 150 Kilometer nördlich von Kiew in Richtung der Grenze zum mit Russland verbündeten Belarus. Russische Streitkräfte waren durch Tschernihiw marschiert, als sie im Februar 2022 ihre Invasion in die Ukraine begonnen hatten, und wurden dann von ukrainischen Kräften zurückgedrängt.

Seitdem Moskaus Truppen aus dem Gebiet zurückgedrängt wurden, war der Norden der Ukraine weitgehend von heftigen Kämpfen wie im Osten und im Süden des Landes verschont geblieben.
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