Selenskij erkennt russische Inselgruppe als Teil Japans an

Selenskij erkennt russische Inselgruppe als Teil Japans an
Südkurilen waren von Sowjetunion erobert worden. Territorialstreit zwischen Japan und Russland zuletzt verschärft.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij hat per Dekret die russische Pazifik-Inselgruppe der Südkurilen als Hoheitsgebiet Japans anerkannt. Selenskij sprach am Freitag von einer Anerkennung der territorialen Unversehrtheit Japans und forderte die Weltgemeinschaft auf, das Gebiet ebenfalls als japanisch anzuerkennen. "Eine wichtige Entscheidung ist heute getroffen worden. Sie ist fair, rechtlich einwandfrei. Historisch", sagte er in einem in Kiew verbreiteten Video.

"Kein Recht auf diese Gebiete"

Zuvor hatte das ukrainische Parlament einen entsprechenden Beschluss gefasst. Die russischen Besatzer müssten überall vertrieben und als Aggressor besiegt werden, sagte Selenskij. Nur so könnten Kriege in Zukunft verhindert werden. Selenskij reagierte damit auf die Annexion ukrainischer Gebiete durch Russland.

Die im Norden von Japan gelegenen Gebiete hatte die Sowjetunion als Siegermacht im Zweiten Weltkrieg erobert. Japan und Russland als Rechtsnachfolger der Sowjetunion haben wegen des Territorialstreits bis heute keinen Friedensvertrag. "Russland hat kein Recht auf diese Gebiete", sagte Selenskij nun. Das sei jedem auf der Welt bekannt, jetzt müsse gehandelt werden.

Der Konflikt zwischen Japan und Russland hatte sich zuletzt verschärft. Russland untersagte etwa japanischen Schiffen den Fischfang vor den zwischen beiden Ländern umstrittenen vier südlichsten Kurileninseln. Nach Russlands Einmarsch in die Ukraine hatte sich Japan nicht nur an den westlichen Sanktionen gegen das Riesenreich beteiligt, sondern erstmals seit 20 Jahren von einer "illegalen Besetzung" der Inseln gesprochen.

Selenskij berichtete in seiner Videobotschaft erneut von Fortschritten bei der ukrainischen Verteidigungsoffensive. In der vergangenen Woche seien 776 Quadratkilometer Land befreit worden; 29 Ortschaften insgesamt, davon sechs im Gebiet Luhansk, sagte er. Wieder unter ukrainischer Kontrolle seien Ortschaften, in denen die Besatzer unlängst noch Scheinreferenden über einen Beitritt zu Russland abgehalten hatten. Seit Beginn der Offensive seien insgesamt 2.434 Quadratkilometer und 96 Siedlungen wieder unter ukrainische Kontrolle gekommen. Die Befreiung der Gebiete gehe weiter, sagte er.

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