Sea-Watch: Rackete wurde an einen geheimen Ort gebracht

Sea-Watch: Rackete wurde an einen geheimen Ort gebracht
Es soll einige Drohungen gegen die Kapitänin gegeben haben, deren Hausarrest gestern von einer Richterin in Sizilien aufgehoben wurde.

Die deutsche Sea-Watch-Kapitänin Carola Rackete ist in Italien aus Sicherheitsgründen abgetaucht. "Es gab einige generelle Drohungen gegen Carola", sagte ein Sprecher der Hilfsorganisation Sea-Watch am Mittwoch. "Deshalb haben wir sie an einen geheimen Ort gebracht. Über ihre weiteren Reisepläne werden wir uns nicht äußern."

Ein Gericht in Sizilien hatte am Dienstag den Hausarrest gegen Rackete aufgehoben. Die 31-Jährige hatte mit dem Schiff "Sea-Watch 3" und 41 Flüchtlingen an Bord trotz eines Verbots der Behörden im Hafen von Lampedusa angelegt und dabei kurzzeitig ein Boot der italienischen Behörden an die Kaimauer gedrängt. Die Richterin in Sizilien urteilte aber, Rackete habe nicht gegen das Gesetz verstoßen und auch keine Gewalttat begangen. Vielmehr habe sie ihre Pflicht erfüllt, Menschenleben zu schützen.

Salvini hofft auf rasche Ausweisung Racketes

Rackete war deshalb am Dienstagabend freigelassen worden ist. Sie verbrachte die Nacht im sizilianischen Agrigent verbracht. Sie übernachtete in derselben Privatwohnung, in der sie unter Hausarrest gestellt worden war. Am Mittwoch ist ein Treffen zwischen Rackete und ihren Rechtsanwälten geplant. Dabei soll die Verteidigungsstrategie besprochen werden.

Der italienische Innenminister Matteo Salvini ordnete die Ausweisung der Kapitänin an. Bis zum 9. Juli wird Rackete jedoch in Italien bleiben müssen. An diesem Tag muss sie vor der Staatsanwaltschaft von Agrigent erscheinen, um auf Fragen bezüglich der gegen sie laufenden Untersuchung wegen Beihilfe zur illegalen Einwanderung zu antworten.

Rackete kann nun nur noch wegen Beihilfe zu illegalen Immigration angeklagt werden. Innenminister Matteo Salvini hatte erklärt, er habe auf eine härtere Reaktion der italienischen Justiz gehofft.

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