Hunderte Kündigungen
Verblüffend unverhohlen vorgetragene rassistische Bemerkungen auf seinem YouTube-Kanal haben den 65-Jährigen jetzt Hunderte Abnehmer gekostet. Washington Post, Los Angeles Times, Boston Globe, USA Today, New York Times - fast alle großen Zeitungen der Vereinigten Staaten haben den Wahl-Kalifornier ad hoc von ihren Witze-Seiten verbannt. Auch Adams' Verleger hat sich umgehend von diesem getrennt. Damit ist der Verkauf seiner Comics vorerst überhaupt blockiert.
Kein Leben mit Schwarzen
Der Grund: Adams, der bereits früher gelegentlich für Stirnrunzeln sorgte, wenn es um Afro-Amerikaner ging, hat Weißen offen dazu geraten, „verdammt noch mal” aus Gegenden zu verschwinden, in denen Schwarze leben: "Weg von schwarzen Menschen." Ein Zusammenleben funktioniere nicht.
Zweifelhafte Umfrage
Adams stützt seinen selbst gebastelten Aufruf zur Segregation auf eine Umfrage des für teils bizarre Meinungsforschung bekannten Rasmussen-Instituts. Danach hatten 26 % der Befragten der nach einem gewünschten Troll-Effekt klingenden und regelmäßig von Gruppen, die weiße Vorherrschaft predigen, benutzten Feststellung „Es ist in Ordnung, weiß zu sein” die Zustimmung verweigert. 72 %, die überwältigende Mehrheit, war hingegen einverstanden. Auch 53 % der befragten Schwarzen nahmen keinen Anstoß.
"Nicht mehr zu kitten"
Aus der rund 1000 Befragten abgerungenen Ein-Tages-Empirie leitet Adams fundamentale Einsichten ab: „Es macht keinen Sinn, als Weißer Schwarzen in Amerika zu helfen.” Adams nennt die besagten 26 % eine „Hass-Gruppe” und folgert: „Das ist nicht mehr zu kitten.”
Massive Vorurteile
Außerdem lese er in sozialen Medien täglich, dass Schwarze Weißen „die Scheiße aus dem Leib prügeln”. Darum bleibe nur, Afro-Amerikaner komplett zu meiden. Übrigens auch dann, wenn es in dieser Bevölkerungsgruppe einige gebe, „die in Ordnung sind”. Interview-Anfragen zur Vertiefung des Themas lehnt Adams bisher ab. Alles, was es zu sagen gebe, sei in seinen YouTube-Beiträgen zu finden.
Trump-Fan
Nach den ersten Stornierungen, die von den betroffenen Verlagen mit offensiver Begleitmusik („hasserfüllt und diskriminierend”) vertreten wurden, stilisierte sich der eingefleischte Donald Trump-Fan zum Opfer der in den USA vor allem auf der politischen Rechten beklagten „Cancel Culture”. Heißt: Stimmen von rechts würden im öffentlichen Diskurs stigmatisiert und mundtot gemacht.
"Sie hassen mich"
Adams wörtlich: „Sie hassen mich und wollen mich abschaffen”. Damit sei seine Karriere zerstört und sein Ruf auf Lebenszeit irreparabel beschädigt. Ab dieser Woche werde ihn keine Zeitungen mehr drucken. Adams: „Davon kann sich keiner mehr erholen.”
Neue Heimat Twitter?
Chris Quinn, der Herausgeber der anerkannten Regional-Zeitung „Plain Dealer" in Cleveland/Ohio, konterte mit dem Satz. „Wir sind keine Heimat für diejenigen, die Rassismus befürworten. Wir wollen sie gewiss nicht finanziell unterstützen.” Aufgewertet wurde Adams` Lamento durch Twitter-Boss Elon Musk. Er nannte die Medien „rassistisch”. Fans des Multi-Milliardärs fordern, dass „Dilbert” auf Twitter eine neue, feste Heimat bekommen soll.
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