Saudische Todesurteile im Fall Khashoggi wurden zu Haftstrafen
Die Justiz in Saudi-Arabien hat die fünf Todesurteile im Fall des ermordeten saudi-arabischen Journalisten Jamal Khashoggi in langjährige Haftstrafen umgewandelt. Wie die staatlichen Medien am Montag berichteten, wurden in einem abschließenden Urteil fünf Angeklagte zu 20 Jahren Haft verurteilt, gegen drei weitere wurden Haftstrafen zwischen sieben und zehn Jahren verhängt.
Im Mai hatten die Söhne Khashoggis erklärt, dass sie den Mördern ihres Vaters "vergeben und verzeihen", was nach den Gepflogenheiten der saudi-arabischen Justiz die Voraussetzung für eine Umwandlung der fünf im Dezember gefällten Todesurteile in Haftstrafen war.
Khashoggi war am 2. Oktober 2018 im saudi-arabischen Konsulat in Istanbul von einem entsandten 15-köpfigen Kommando ermordet worden. Unter internationalem Druck gab Riad nach wochenlangen Dementis schließlich zu, dass der Regierungskritiker und Gegner des mächtigen Kronprinzen Mohammed bin Salman "bei einem missglückten Einsatz zu seiner Festnahme" getötet worden sei.
Internationale Entrüstung
Der Fall hatte international einen Sturm der Entrüstung ausgelöst und dem Ansehen Saudi-Arabiens erheblichen Schaden zugefügt. Im saudi-arabischen Prozess wurden der stellvertretende Geheimdienstchef Ahmed al-Asiri und der ehemalige Berater des Kronprinzen, Saud al-Qahtani, entlastet.
Türkische Ermittler gehen hingegen davon aus, dass die beiden Männer die Ermordung des Regierungskritikers im Istanbuler Konsulat angeordnet haben. Anfang Juli begann in Istanbul der türkische Prozess. Allen 20 Angeklagten, unter ihnen al-Asiri und al-Qahtani, wird in Abwesenheit der Prozess gemacht.
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