Russland startet Massenstudie: Putins Tochter bereits geimpft

Zufriedener russischer Präsident Vladimir Putin
Impfstoff ist bereits zugelassen, aber das Ende der Studie mit Massentestungen läuft erst nächste Woche an.

Russland will mit seinem bereits zugelassenen Impfstoff in der kommenden Woche eine große Massenstudie starten. Die klinische Studie in 45 medizinischen Zentren im ganzen Land solle mehr als 40.000 Teilnehmer umfassen und von einer ausländischen Forschungseinrichtung überwacht werden, teilte das Moskauer Gamaleja-Institut mit, das den Impfstoff entwickelt hat.

Die Daten sollen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Verfügung gestellt werden. Auch sollen mehrere Länder, die eine Teilnahme an der Studie in Betracht ziehen, Zugriff auf die Daten bekommen - darunter die Vereinigten Arabischen Emirate, Indien, Brasilien, Saudi-Arabien und die Philippinen.

Russland hat in der vergangenen Woche für Aufsehen gesorgt, als das Land weltweit den ersten Corona-Impfstoff zugelassen hatte – und das ohne eine große klinische Wirksamkeitsstudie.

Russland startet Massenstudie: Putins Tochter bereits geimpft

Forschungslabor in Moskau

Eine solche erfolgreiche, aus drei Phasen bestehende Studie wird normalerweise als unabdingbare Voraussetzung für eine behördliche Zulassung angesehen. Die dritte und letzte Stufe hatte man eben in Moskau noch nicht einmal gestartet, als es von Seiten der Behörden schon die Genehmigung gab.

Und Russlands Präsident Vladimir Putin behauptete: Eine seiner Töchter, Katerina Tichonowa,  habe sich bereits impfen lassen - und keine Nebenwirkungen gehabt.

Daten zu dem Impfstoff sollen noch diesen Monat in einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift veröffentlicht werden. Ab Oktober sollen in Russland Personen, die Hochrisikogruppen angehören, wie etwa medizinisches Personal, den Impfstoff erhalten.

Russland startet Massenstudie: Putins Tochter bereits geimpft

Maskentragen in Moskau

Russland habe zudem bereits Anfragen für bis zu eine Milliarde Dosen des Impfstoffs aus der ganzen Welt erhalten und könne über Produktionspartnerschaften 500 Millionen Dosen pro Jahr herstellen, sagte  Kiril Dmitriev, Leiter des russischen Staatsfonds, der die Studie finanziert.

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