Russland meldet Eroberung wichtiger Stadt

Zusammenfassung
- Russland verkündet die Eroberung der strategisch wichtigen Stadt Tschassiw Jar im ostukrainischen Donezk.
- Bei russischen Luftangriffen auf Kiew wurden mindestens sechs Menschen getötet und über 40 verletzt, darunter ein sechsjähriges Kind.
- Die Ukraine fordert verstärkten internationalen Druck auf Moskau, um die Angriffe zu stoppen.
Russland hat die Eroberung der wichtigen Stadt Tschassiw Jar im ostukrainischen Donezk verkündet. Die für die ukrainische Verteidigung in der Region zentrale Stadt sei "befreit" worden, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Donnerstag.
Bei russischen Angriffen auf Kiew sind unterdessen in der Nacht auf Donnerstag nach ukrainischen Angaben mindestens sechs Menschen getötet worden.
Russland bemühte sich seit Monaten, die Kontrolle über Tschassiw Jar zu erlangen. Nach dem russischen Vormarsch in Bachmut ist die Stadt eine zentrale Verteidigungslinie für die Ukraine. Die Stadt liegt auf höherem Gelände, was militärisch vorteilhaft ist. Um Tschassiw Jar hat die Ukraine starke Befestigungsanlagen errichtet.
Mit der Eroberung stünde russischen Truppen nun der Weg offen, weiter in Richtung Kramatorsk und Slowjansk vorzurücken. Zudem liegt die Stadt an wichtigen Versorgungsrouten, die die ukrainische Armee im Donbas nutzt. Unter russischer Kontrolle könnte es ukrainische Nachschublinien stören oder durchbrechen.
Donezk ist eine von vier ukrainischen Regionen, die Moskau im September 2022 annektierte. Bei den bisher gescheiterten Bemühungen um eine Lösung des Konflikts hatte Moskau gefordert, dass die Ukraine Donezk und die drei weiteren teilweise besetzten Regionen vollständig an Russland abtritt. Die Ukraine hatte dies als vollkommen inakzeptabel abgelehnt.
US-Präsident Donald Trump hatte Russland am Montag nach seinen Worten "zehn bis zwölf Tage" Zeit gegeben, um den Konflikt in der Ukraine zu beenden. Zuvor hatte er Mitte Juli eine 50-Tage-Frist ausgegeben.
Russische Angriffe auf Kiew
Unter den Toten in Kiew sei ein sechsjähriger Bub, erklärte der Chef der Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt, Tymur Tkatschenko. Mehr als 40 Menschen wurden verletzt, wie Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko erklärte. 26 der Verletzten wurden demnach in Krankenhäuser eingeliefert.
Nach Angaben von Innenminister Ihor Klymenko wurden die Kiewer Stadtteile Swjatoschynskyj und Solomjanskyj am schlimmsten von den Drohnen- und Raketenangriffen getroffen. In weiteren Stadtteilen wurden die Fenster einer Kinderstation in einem Krankenhaus durch eine Druckwelle herausgesprengt sowie eine Schule und ein Kindergarten beschädigt, wie Klitschko weiter erklärte. Zudem sei eine weitere Lehreinrichtung getroffen worden, teilte der Katastrophenschutz mit.
Sybiha: Zeit für maximalen Druck auf Moskau
Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha forderte eine Erhöhung des Drucks auf Moskau, um die Angriffe zu beenden. Der russische Präsident Wladimir Putin habe kein Interesse daran, "das Töten zu beenden", erklärte Sybiha im Onlinedienst X.
"Es ist Zeit für maximalen Druck auf Moskau." US-Präsident Trump "war bisher sehr großzügig und geduldig mit Putin dabei, eine Lösung zu finden", schrieb Sybiha weiter.
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