Notlösung im US-Kongress: Wird Patrick McHenry Kompromiss-Sprecher?

Notlösung im US-Kongress: Wird Patrick McHenry Kompromiss-Sprecher?
Nach zwei gescheiterten Wahlgängen verzichtet Trump-Unterstützer Jim Jordan auf einen dritten Versuch. Patrick McHenry ist interimsmäßig bereits im Amt.

aus Washington Dirk Hautkapp

Seit fast drei Wochen ist der US-Kongress de facto handlungsunfähig, weil sich die tief zerstrittenen Republikaner nicht auf eine neue Führung im Repräsentantenhaus einigen können. Jetzt zeichnet sich eine Interims-Lösung ab.

Nach dem historisch beispiellosen "Attentat" gegen Kevin McCarthy am 3. Oktober aus den eigenen Reihen, wollte erst Steve Scalise den "Speaker"-Posten, das dritthöchste Staatsamt nach Präsident und Vizepräsidentin, anstreben. Als eine Blamage drohte, zog er vorzeitig zurück.

Das legten Dutzende Parteikollegen auch Jim Jordan nahe.

Der Abgeordnete aus Ohio, ein Vertreter des Rechts-außen-Lagers, hat in zwei Abstimmungen von gut 20 Kollegen die Rote Karte gezeigt bekommen. Wegen der knappen Mehrheitsverhältnisse (221 Republikaner stehen 212 Demokraten gegenüber) hätte er sich nur vier Abweichler leisten können. Anti-Jordan-Leute wie die Abgeordnete Mariannette Miller-Meeks erhielten später telefonische Todesdrohungen. 

Jordan fügte sich am Donnerstagmittag den ungünstigen Umständen. Aus seinem Umfeld wurde laut, er werde sich kein drittes Mal zur Wahl stellen, um die notwendigen 217 Stimmen zu bekommen. 

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