Sea-Watch-Kapitänin will Salvini wegen Verleumdung verklagen

Situation an Bord war laut Rackete "sehr angespannt"
Der italienische Innenminister kontert, er "fürchte eine reiche und verwöhnte deutsche Kommunistin nicht".

Nachdem eine Untersuchungsrichterin auf Sizilien ihre Freilassung angeordnet hat, will die Kapitänin der "Sea-Watch 3", Carola Rackete, den italienischen Innenminister Matteo Salvini wegen Verleumdung verklagen. "Wir haben bereits eine Klage gegen Salvini vorbereitet", kündigte Racketes Anwalt Alessandro Gamberini nach Medienangaben am Freitag an.

"Es ist nicht einfach, alle Beschimpfungen Salvinis gegen Rackete zu sammeln. Noch gravierender ist die Tatsache, dass er dies als Innenminister getan hat", so der Anwalt.

"Rackete verletzt Gesetze und verklagt mich"

Gegen die deutsche Kapitänin läuft in Italien noch ein Verfahren wegen Widerstands gegen die Polizei und wegen Beihilfe zur illegalen Einwanderung, nachdem sie vergangenen Samstag die "Sea-Watch 3" trotz Verbots der italienischen Behörden in den Hafen Lampedusas gesteuert hatte. Noch unklar ist, wo sich Kapitänin Rackete aufhält. Sie befindet sich an einem Ort, wo sie auf eine für kommenden Dienstag geplante Anhörung wartet.

Salvini reagierte gelassen auf die Ankündigung einer Klage Racketes gegen ihn. "Rackete verletzt die italienischen Gesetze, attackiert italienische Polizeiboote und verklagt mich. Ich fürchte die Mafiosi nicht und ich fürchte eine reiche und verwöhnte deutsche Kommunistin nicht", reagierte Salvini auf Twitter.

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