Putin will angeblich den Krieg in der Ukraine einfrieren – was ist da dran?

Putin will angeblich den Krieg in der Ukraine einfrieren – was ist da dran?
Laut einem Reuters-Bericht ist der russische Präsident bereit, den Krieg entlang der jetzigen Gefechtslinien einzufrieren. Viel davon dürften absichtlich gesendete Botschaften sein.

"Putin will einen Waffenstillstand entlang der jetzigen Frontlinien“: Ein Reuters-Bericht hat am Freitag gehörig Wellen geschlagen. Demnach soll der russische Präsident laut Kreml-Insidern bereit sein, den Krieg einzufrieren; fünf Personen sollen das bestätigt haben.

Den Kreml-Insidern zufolge soll Putin die jüngsten Geländegewinne nutzen, um die Kämpfe zu beenden. Sie reichten aus, um vor der russischen Bevölkerung einen Sieg ausrufen zu können. Alle fünf Insider berichteten übereinstimmend von Äußerungen des Präsidenten, dass er kein Interesse am Staatsgebiet von NATO-Mitgliedsstaaten habe.

Vom Kreml abgesegnet

Echtes politisches Gewicht dürften die Aussagen allerdings nicht haben. Dringen Details von Insidern nach außen, ist davon auszugehen, dass das gewollt ist – anzunehmen ist, dass Putin selbst die Botschaft abgesegnet hat. 

Ihr Zweck ist wohl, den Fokus weg von Moskaus Verantwortung zu verlagern: Putin behauptet nämlich auch, der Westen behindere Verhandlungen, was derzeit nicht der Fall ist. Im Hintergrund finden immer wieder Gespräche statt, kommuniziert wird das aber nicht. 

Dazu kommt, dass die Behauptung, der Westen sei störrisch, die Rolle Kiews kleinmacht: Präsident Selenskij hat ausgeschlossen, direkt mit Putin zu verhandeln, solange Russland nicht zu Konzessionen bereit ist.

Verwirrung stiften

Derartige Botschaften aus dem Kreml dienen – auch angesichts der anstehenden Europawahl – oft dazu, widersprüchliche Botschaften zu senden und für Verwirrung zu sorgen. In den russischen Medien wurde die Reuters-Meldung nämlich gar nicht diskutiert, und vor zwei Tagen hat Moskau etwa begonnen, an der ukrainischen Grenze Atomübungen abzuhalten – das ist ein eindeutiges Drohsignal.

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