Proteste gegen Enthaftung katalanischer Separatisten in Madrid

Proteste gegen Enthaftung katalanischer Separatisten in Madrid
Zehntausende Menschen demonstrierten in Madrid gegen die von Premier Sanchez geplante Begnadigungsaktion.

In Madrid demonstrierten am Sonntag Zehntausende Menschen gegen die geplante Begnadigung katalanischer Separatisten durch die Linksregierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez. Zu der Kundgebung hatte die konservative Vereinigung Unión 78 aufgerufen. Oppositionsführer Pablo Casado rief Sánchez auf, „nicht die Einheit Spaniens zu verkaufen“.

Politisch abhängig

Sánchez' Minderheitsregierung ist für eine Mehrheit im Parlament auf Stimmen katalanischer Separatisten angewiesen. Sie plant, die wegen des katalanischen Unabhängigkeitsreferendums 2017 verurteilten Politiker aus der Haft zu entlassen - als Grundlage für eine Verhandlungslösung des Konflikts.

Das Vorhaben ist für Sánchez riskant, weil die Inhaftierten an der Loslösung Kataloniens festhalten und eine Begnadigung im Rest Spaniens unpopulär ist.

Zwölf katalanische Politiker waren wegen ihrer Rolle beim illegalen Unabhängigkeitsreferendum und der versuchten Abspaltung der wirtschaftsstarken Region im Nordosten Spaniens zu Haftstrafen bis zu 13 Jahren verurteilt worden.

Der damalige Chef der Regionalregierung, Carles Puigdemont, floh im letzten Augenblick ins Ausland. Die Bevölkerung Kataloniens ist in etwa zwei gleich große Blöcke von Befürwortern und Gegnern der Unabhängigkeit gespalten.

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