Proteste gegen Corona-Beschränkungen in mehreren US-Städten
Mit Rückendeckung von Präsident Donald Trump haben am Samstag hunderte Menschen in mehreren US-Städten gegen die wegen der Corona-Pandemie verhängten Ausgangsbeschränkungen protestiert. Rund 400 Demonstranten versammelten sich in Concord, der Hauptstadt des Bundesstaats New Hampshire. In Annapolis im Bundesstaat Maryland waren es etwa 200, im texanischen Austin mehr als 250.
In Concord hielten die Demonstranten Schilder mit der Aufschrift "Die Zahlen lügen" in die Höhe und riefen Parolen wie "Lebe frei oder stirb". Mehrere Kundgebungsteilnehmer waren bewaffnet und verhüllten ihr Gesicht.
Zwar befürchtet die Mehrheit der US-Bürger laut einer aktuellen Umfrage, dass die Corona-Restriktionen zu früh aufgehoben werden könnten, doch werden die Proteste gegen die Schutzmaßnahmen von Präsident Trump angeheizt.
Trump hatte sich am Freitag solidarisch gezeigt mit den Demonstranten. "Befreit Minnesota!" und "Befreit Michigan!", schrieb er im Kurzbotschaftendienst Twitter, gefolgt vom Aufruf: "Befreit Virginia, und rettet euren großartigen zweiten Verfassungszusatz. Er steht unter Belagerung!" Der zweite Zusatz zur US-Verfassung garantiert das Recht auf Waffentragen.
In allen drei Bundesstaaten hatte es bereits in den vergangenen Tagen Demonstrationen gegen die Ausgangsbeschränkungen gegeben. Alle drei Staaten werden zudem von Politikern der Demokratischen Partei regiert - Trump dagegen ist Republikaner.
Bei der größten Protestaktion hatten am Mittwoch rund 3000 teilweise bewaffnete Demonstranten in Minnesotas Hauptstadt Lansing protestiert, teilweise mit Trump-Wahlkampfmützen und -flaggen.
In mehr als 40 der 50 US-Bundesstaaten gelten derzeit Ausgangsbeschränkungen. Trump hatte mehrfach deutlich gemacht, dass er sich ein Ende der Beschränkungen wünscht, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Die Entscheidungsgewalt liegt jedoch bei den Gouverneuren der einzelnen Staaten.
Die USA sind das Land mit der höchsten Zahl nachgewiesener Corona-Infektionen weltweit. Ihre Zahl stieg am Samstag auf fast 717.000. Mehr als 37.000 Infizierte starben.
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