Prostitution: Freiern drohen empfindliche Geldstrafen

Eine Frau in schwarzer Korsage und passendem Höschen liegt auf einem Bett.
Es drohen bis zu 3750 Euro Strafe und Entwöhnungskurse.

Wer in Zukunft in Frankreich für Sex zahlt, wird ein weiteres Mal zur Kassa gebeten. Freier von Prostituierten erwarten nämlich in Zukunft empfindliche Geldstrafen von bis zu 1500 Euro, im Wiederholungsfall sogar 3750 Euro, sollten sie erwischt werden. Das wurde nach langem Streit gestern Mittwoch von der Pariser Nationalversammlung beschlossen. Zusätzlich sollen bestrafte Freier auch zu Kursen verpflichtet werden. Dort soll ihnen klar gemacht werden, das hinter illegaler Prostitution sexuelle Ausbeutung, Zuhälterei und Menschenhandel stehen.

Vorbild Schweden und Norwegen

Damit folgt man dem Vorbild von Schwedens und Norwegens Anti-Prositutions-Paragrafen. In den skandinavischen Ländern haben die Verbote bereits erste Erfolge erzielt: Dort sank das Geschäft mit dem Sex um bis zur Hälfte. Frauenrechtsministerin Laurence Rossignol sagte, der Kauf sexueller Handlungen sei eine Verletzung der Menschenwürde. Organisationen von Prostituierten fürchten, dass die Tätigkeit in die Illegalität gedrängt und damit gefährlicher wird. Laut der französischen Anti-Prostitutions-Vereinigung "Le Mouvement du Nid" ("Die Bewegung des Nests") gibt es in Frankreich zwischen 30.000 und 45.000 Prostitutierte. Der Verein pries in einer Stellungnahme das Verbot als "die Beendung einer historischen Ungerechtigkeit".

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