Polizei beginnt mit Räumung letzter Gebäude in Lützerath

Polizei beginnt mit Räumung letzter Gebäude in Lützerath
Nach wie vor harren zwei Aktivisten in einem der unterirdischen Tunnel aus.

Die Polizei will die Räumung der Siedlung Lützerath für den Braunkohle-Abbau an diesem Freitag weitgehend abschließen. "Wir wollen möglichst schnell sämtliche Strukturen räumen, möglichst noch heute", sagte ein Polizeisprecher. Eine besondere Unwägbarkeit seien dabei die zwei entdeckten Tunnel. Es sei unklar, ob deren Räumung auch bereits am Freitag gelinge. Nach wie vor harrten zwei Aktivisten in einem der unterirdischen Tunnel aus.

Der Eingang zum Tunnel war Freitag früh weiträumig abgesperrt. Neben Polizisten waren auch Feuerwehrleute an Ort und Stelle.

Am Donnerstag hatte ein auf der Plattform Youtube eingestelltes Video zweier vermummter Männer für Aufsehen gesorgt. "Pinky" und "Brain" geben darin an, sich in dem Tunnel unter Lützerath aufzuhalten. "Wir haben Hinweise, dass das Video authentisch ist", sagte ein Polizeisprecher am Freitag.

Die Nacht war nach Polizeiangaben ruhig verlaufen. Freitagfrüh tauchten Aktivisten unter anderem der Gruppe Extinction Rebellion vor der RWE-Konzernzentrale in Essen auf. Sie forderten einen Stopp der Räumung Lützeraths. Nach deren Angaben ketteten sich mehrere von ihnen an das Eingangstor. Die Polizei rückte mit mehreren Streifenwagen an, nachdem der RWE-Sicherheitsdienst den Vorfall gemeldet hatte.

Am Donnerstag hätten mehr als 300 Menschen Lützerath bis zum Abend verlassen, hatte die Polizei berichtet. Wie viele Besetzer sich noch auf dem umzäunten Gelände aufhalten, sagte die Polizei am Freitag zunächst nicht. Nach Schätzung einer dpa-Reporterin handelte es sich noch um mehrere Dutzend.

Während die Steinhäuser noch stehen, sind fast alle Holzhütten dem Erdboden gleichgemacht. Aber auch eine Holzkonstruktion auf Stelzen steht noch. Auf ihr trotzen weiterhin Aktivisten dem Wetter. Der Dauerregen in der Nacht endete am Morgen.

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