Panama Papers: US-Justiz erhebt Anklage gegen vier Verdächtige

Durch die Anwaltskanzlei Mossack-Fonseca geriet Panama in die Schlagzeilen.
Den Beschuldigten werde unter anderem Steuerbetrug und Geldwäsche vorgeworfen.

Die US-Justizbehörden haben im Zusammenhang mit den sogenannten Panama Papers Anklage gegen vier Verdächtige erhoben, darunter zwei deutsche Staatsbürger. Das Justizministerium in Washington teilte am Dienstagabend (Ortszeit) mit, den Beschuldigten würden unter anderem Steuerbetrug und Geldwäsche vorgeworfen.

Einer der Deutschen sei am vergangenen Montag in London festgenommen worden, der andere bereits am 15. November in Paris. Außerdem sei ein US-Amerikaner am Dienstag in Boston gefasst worden. Ein panamaischer Angeklagter sei auf freiem Fuß.

Jahrelange Gefängnisstrafen drohen

Der Staatsanwalt von Manhattan, Geoffrey Berman, sagte der Mitteilung zufolge, die Angeklagten seien Mitarbeiter beziehungsweise in einem Fall ein Kunde der panamaischen Anwaltskanzlei Mossack Fonseca gewesen. Ihnen drohten nun jahrelange Gefängnisstrafen. Sie sollen Millionen Dollar durch Offshore-Konten geschleust und Briefkastenfirmen gegründet haben, um Vermögen und Einkünfte vor den US-Steuerbehörden zu verschleiern.

Im April 2016 hatte ein internationales Netzwerk von Journalisten, darunter auch der "Süddeutschen Zeitung", über rund 200.000 von der Kanzlei Mossack Fonseca gegründete Briefkastenfirmen berichtet, in denen Politiker, Prominente und Sportler ihr Vermögen geparkt haben sollen. Die Veröffentlichung führte zu Ermittlungen auf der ganzen Welt und zu einer Debatte über Steueroasen und Geldwäsche. Die Anwaltskanzlei Mossack Fonseca hatte im vergangenen März mitgeteilt, ihren Betrieb einzustellen.

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