Oma und Opa schützen: Merkels dramatischer Corona-Appell
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich für scharfe Corona-Maßnahmen noch vor Weihnachten ausgesprochen und dazu aufgerufen, auf die Wissenschaft zu hören. In einer - für ihre Verhältnisse - äußerst emotionalen Rede vor dem Bundestag forderte sie nachdrücklich, angesichts der steigenden Infektionszahlen die Weihnachtsferien vorzuziehen.
"Wenn die Wissenschaft uns geradezu anfleht, vor Weihnachten, bevor man Oma und Opa sieht, eine Woche der Kontaktreduzierungen zu ermöglichen", so Merkel, solle man noch einmal darüber nachdenken, ob nicht etwa die Schulferien drei Tage früher starten könnten.
"Was wird man denn im Rückblick auf ein Jahrhundertereignis mal sagen, wenn wir nicht in der Lage waren, für diese drei Tage noch irgendeine Lösung zu finden", rief Merkel in den Saal.
„Wenn wir jetzt vor Weihnachten zu viele Kontakte haben und anschließend es das letzte Weihnachten mit den Großeltern war, dann werden wir etwas versäumt haben, das sollten wir nicht tun.“
Die Bundeskanzlerin bezeichnete die Empfehlungen der Nationalen Wissenschaftsakademie Leopoldina für Geschäftsschließungen und eine Verlängerung der Weihnachtsferien bis zum 10. Januar als richtig und verteidigte den Kurs, bei der Pandemiebekämpfung der Wissenschaft zu folgen.
Europa heute stehe heute, wo es stehe, wegen der Aufklärung und dem Glauben an die Wissenschaft. „Ich habe mich in der DDR zum Physikstudium entschieden, (...) weil ich ganz sicher war, dass man vieles außer Kraft setzen kann, aber die Schwerkraft nicht, die Lichtgeschwindigkeit nicht und andere Fakten nicht, und das wird auch weiter gelten.“
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