Ein paar Zahlen
Dossier: Brasilien. Sehnsuchtsland und Armenhaus: Brasilien ist das Land der Gegensätze. Wir stellen es Ihnen anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft vor.
Der dreifache Weltmeister verunglückte 1994 beim Großen Preis von San Marino.
Der zweifache Weltmeister fuhr für Lotus, McLaren und Corpersucar.
Berühmt wurde er 1966 mit der Aufnahme von "Mas que nada" von Jorge Bens.
- 30 Meter beträgt die Höhe der Christusstatue auf dem Berg Corcovado im Süden von Rio
- 395 Meter hoch ist der Zuckerhut, das Wahrzeichen von Rio
- 2994 Meter ist der höchste Gipfel des Landes, der Pico da Neblina
- 15 Tonnen Gold werden jährlich in der größten Goldmine des Landes „Paracatu“ gefördert.
- 90 Prozent der Bevölkerung leben an der Ost- und Südküste Brasiliens.
- 410.000 Indios leben heute in Brasilien. Das sind rund 0,2 Prozent der Bevölkerung
Traumstrände, Millionenmetropolen und Dschungelpfad auf der einen Seite, Umweltzerstörung, Favelas und beraubte indigene Bevölkerung auf der anderen Seite. Brasilien ist ein Land der Gegensätze – mit den größten sozialen Unterschieden am südamerikanischen Kontinent.
Vier Wochen, bevor die Fußball-Weltmeisterschaft im Land der erfolgreichsten Nationalmannschaft der Welt losgeht, protestieren die Menschen auf die Straße. Angesichts der 26,5 Milliarden Reals (8,7 Mrd. Euro), die die Regierung für die Weltmeisterschaft in Nahverkehr, Flughäfen und Stadien investiert, wollen sie für ihre Anliegen aufmerksam machen. "Schulen und Hospitäler nach Fifa-Standard" – steht auf einigen Transparenten geschrieben.
Obdachlosenverbände etwa fordern bezahlbare Wohnungen. Laut der Organisation "Movimento dos Trabalhadores Sem Teto" – der Bewegung der obdachlosen Arbeiter existieren in Brasilien rund fünf Millionen Wohneinheiten in leer stehenden Gebäuden. Seit 1997 organisiert die MTST Besetzungen von Häusern und Land durch obdachlose Familien.
Schon vor einem Jahr schickte die Regierung Polizei und Militär aus, um die Armensiedlungen – "Favelas" in Rio zu sichern. 3000 Polizisten und Soldaten wurde in das Viertel Rocinha geschickt, das 30 Jahre lang von Drogenkartellen regiert wurde. Die Aktion ging angeblich ohne Zwischenfälle voran.
Weniger friedlich verliefen die Zwangsräumungen von neu entstandenen Favelas, berichtet die sozialkritischen Fair-Play-Initiative "Nosso Jogo". Ende März versuchten 5000 Menschen, die aufgrund der Stadtsäuberung obdachlos wurden, eine Favela auf einem verlassenen Betriebsgelände aufzubauen. Als die Polizei einschritt, kam es zu Krawallen.
Wer in Brasilien Gegensätze sucht, findet sie in Barra da Tijuca. Im Westen Rios befindet sich das Miami Brasiliens. Wo sich moderne Hochhäuser, Villen und schicke Bars aneinanderreihen.
Im Jardim Botânico, unterhalb der berühmten Christusstatue, wohnen die wohlhabenden "Cariocas" [Einwohner von Rio, Anm.] und die Prominenz der Stadt. Ruhig und gediegen sind auch die Viertel Ipanema – mit dem gleichnamigen Strand und Leblon. die direkt an Armenviertel wie Rocinha angrenzen.
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