Offiziell: Söder zum neuen bayerischen Ministerpräsidenten gewählt

Bavarian State Premier Markus Soeder sits in Bavaria's State parliament (Landtag) after he was elected as new Bavarian State Premier on March 16, 2018 in Munich. Markus Soeder succeeds to Horst Seehofer who became German Interior minister in the Chancellor's new government. / AFP PHOTO / Christof STACHE
Der 51-Jährige folgt auf Horst Seehofer, der als Innen- und Heimatminister nach Berlin wechselt.

Der bayerische Landtag hat Markus Söder zum neuen Ministerpräsidenten des wirtschaftsstarken süddeutschen Bundeslands gewählt. Der 51-Jährige erhielt bei seiner Wahl im bayerischen Landtag am Freitag 99 Stimmen und damit die absolute Mehrheit, wie Landtagspräsidentin Barbara Stamm (CSU) in München sagte. Söder wird damit Nachfolger von Horst Seehofer, der als Innenminister nach Berlin wechselte.

Beide sind Mitglied der Christsozialen (CSU), der bayerischen Schwesterpartei von Angela Merkels CDU. Die Wahl des 51-Jährigen galt als reine Formsache, da die CSU mit 101 der 180 Abgeordneten die absolute Mehrheit im Landtag stellt.

Seehofer, der seit 2008 Ministerpräsident Bayerns gewesen war, ging nicht ganz freiwillig. Die CSU hatte bei der deutschen Parlamentswahl im vergangenen September mehr als zehn Prozentpunkte im Vergleich zu ihrem vorherigen Ergebnis verloren. Zugleich holte die rechtspopulistische AfD mehr als zehn Prozent der Stimmen. Mit Blick auf die im kommenden Herbst bevorstehende bayerische Landtagswahl entbrannte daraufhin ein heftiger Machtkampf in der Partei.

Immer weitere Teile der Parteibasis und schließlich auch mehrheitlich die Landtagsfraktion drängten darauf, dass Seehofer auf die Spitzenkandidatur bei der Wahl und das Amt des Regierungschefs noch vor Ablauf der Legislaturperiode verzichtet. Im Gegenzug für sein Einlenken wurde Seehofer erneut zum Parteichef gewählt.

Trotz des vorläufig wiederhergestellten innerparteilichen Friedens rechnen Beobachter damit, dass es der CSU schwer fallen wird, ihre absolute Mehrheit bei der Landtagswahl zu verteidigen.

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