Eine tickende Zeitbombe, vergessen auf See

Eine tickende Zeitbombe, vergessen auf See
Ein altes Tankschiff vor der jemenitischen Küste diente Jahrzehnte lang als schwimmendes Erdöllager. Jetzt will die UNO einer Umweltkatastrophe zuvorkommen.

1989 löste die Havarie des Öltankers „Exxon Valdez“ vor der Küste Alaskas die bis dahin schlimmste Ölpest in der Geschichte aus: 40 Millionen Liter Rohöl verseuchten einen 2.400 Kilometer langen Küstenstreifen, Bilder verklebter Seevögel gingen um die Welt. Hunderttausende Tiere verendeten. Etliche Tierbestände haben sich bis heute nicht erholt, immer noch finden sich im Wasser giftige Ölreste.

Nun bahnt sich im Roten Meer eine neue Ölpest an. Wenige Kilometer vor der jemenitischen Küste ankert ein riesiges Tankschiff, das wechselnden Besitzern seit den 1980ern als schwimmendes Erdöllager dient – weil es kostengünstiger ist als ein Terminal an Land.

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Allerdings wurde die 360 Meter lange „FSO Safer“ seit 2014 nicht mehr gewartet. Seit dem Ausbruch des Bürgerkriegs im Jemen, bei dem die offizielle Regierung und eine schiitische Rebellengruppe mit Unterstützung ausländischer Kräfte um die Macht kämpfen, rostet der Tanker vor sich hin. Zwar ist er nur zu einem Drittel mit Öl beladen, doch dessen Menge – 181 Millionen Liter – ist viermal so groß wie jene, die aus der „Exxon Valdez“ austrat.

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